St. Philips Choir vs. Libera

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St. Philips Choir vs. Libera

Beitragvon Manuel » Samstag 7. August 2021, 19:27

Wie an anderer Stelle angedeutet arbeite ich ich mich seit Kurzem weiter zu den Ursprüngen von LIBERA vor (bzw. zurück :D ) und entdecke gerade die Werke vom St. Philips Boy's Choir.

Beim Hören sind mir prompt zwei Fragen durch den Kopf gegangen, die ich gerne an jemanden stellen möchte, der mit den Werken vom St. Philips Choir bereits gut vertraut ist:

Frage 1: Hört ihr auch die Lieder des St. Philips Choir, wenn ihr euch vornehmt, LIBERA zu hören? Sind diese Lieder z. B. mit in eure LIBERA-Playlist aufgenommen bzw. liegen die CDs mit auf dem Stapel, an dem ihr euch beim "LIBERA-Hören" bedient? Interessanterweise habe ich für die drei Angel Voices-Alben vom St. Philips Choir eine eigene Playlist erstellt, ohne großartig darüber nachzudenken. Für LIBERA existiert eine weitere Playlist. In meinem Kopf schien es nicht 100 % zusammenzugehören und ich muss mich nun entscheiden, ob ich LIBERA (Playlist A) oder St. Philips (Playlist B) höre. Ich werde aber vermutlich bald alles zu einer großen Playlist verschmelzen, da mir viele Werke vom St. Philips Choir entgegen meiner Erwartung extrem gut gefallen und ich es als eine wunderbare Ergänzung des musikalischen Schatzes von LIBERA empfinde.

Frage 2: Gibt es Elemente im Werk vom St. Philips Choir, die sich bei LIBERA nicht bzw. kaum noch finden, die ihr euch aber gut für zukünftige Werke vorstellen könntet? Diese Frage fiel mir ein, als ich in einigen Liedern (z. B. Amazing Grace, Onward Christian Soldiers und Jerusalem, alle auf Angel Voices 2) begleitende Männerstimmen bzw. eigene Parts mit Männerstimmen hörte, die ich als sehr spannenden Kontrast zu den Jungenstimmen empfinde. Bei LIBERA fällt mir hier spontan nur Coventry Carol vom Christmas Album 2011 ein und die zweite Strophe zählt tatsächlich zu einer meiner liebsten Teile eines Liedes.
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Re: St. Philips Choir vs. Libera

Beitragvon mawi » Sonntag 8. August 2021, 20:41

Interessante Frage(n) :!:

zu Frage 1: Ohne mir bislang Gedanken darüber gemacht zuhaben, warum ich das so mache, habe ich St. Philips Choir und LIBERA tatsächlich immer getrennt. Ich höre eher selten über eine Playlist. Meistens suche ich mir ein Album von LIBERA raus, das ich dann durchhöre, oder ich suche mir einzelne Lieder raus. Manchmal wechsel ich auf den St. Philips Choir, bleibe dann aber auch eine Weile bei den Liedern. Auch die zwei existierenden Playlists habe ich nicht gemischt.
Eigentlich ist dies (inzwischen) so nicht nötig, denn die stilistische Abgrenzung ist, im Gegensatz zu den ersten Jahren, weniger deutlich.

zu Frage 2: Die Männerstimmen sind ein interessanter Punkt. Ich vermisse sie normalerweise nicht, aber ich finde es schön wenn sie da sind. Zum Beispiel finde ich LIBERA als Begleitung zu Aled Jones super schön, weil sich die Stimmen wunderbar ergänzen. Im Booklet von HIGHER findet man unter den Credits die Trennung zwischen LIBERA (Boys Choir) und LIBERA (Mens Choir). Onward Christian Soldiers ist eines meiner Lieblingslieder und hätte ohne die Männerstimmen nicht diese Wirkung. Dort ist der "Gänsehautmoment", wenn der am Ende des Gesangsparts der Männer die Sopranstimme übernimmt.

Es finden sich selbst zu LIBERA-Zeiten noch Männerstimmen in manchen Liedern, allerdings weniger auffällig. Auf dem Album Libera sind sie in den Liedern Sanctus und Lux Aeterna zu hören, auf Luminosa in Vespera. Ob die beiden zuletzt genannten Lieder auf If auch mit Männerstimmen zu hören sind? Eine neue Spekulation!

Atemberaubend war 2018 bei dem Konzert in Westminster das Lamentione, das nur von den älteren Jungs gesungen wurde. Hätte man mich vorher gefragt, ob ich das Lied lieber mit den Sopran oder mit den Alt- bzw. Tenorstimmen hören möchte, ich hätte mich für Sopran entschieden. Es wäre aber nicht so beeindruckend gewesen.

Ansonsten fällt mir eigentlich nichts ein, was ich vermissen könnte. Kommt aber vielleicht noch.
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Re: St. Philips Choir vs. Libera

Beitragvon Manuel » Montag 9. August 2021, 20:11

Danke für die Rückmeldung, mawi :D

mawi hat geschrieben:Atemberaubend war 2018 bei dem Konzert in Westminster das Lamentione, das nur von den älteren Jungs gesungen wurde. Hätte man mich vorher gefragt, ob ich das Lied lieber mit den Sopran oder mit den Alt- bzw. Tenorstimmen hören möchte, ich hätte mich für Sopran entschieden. Es wäre aber nicht so beeindruckend gewesen.


Irgendwie fehlt mir die Vorstellung, wie das klingen mag, aber ich glaube ich erahne, welche Wirkung Lamentione mit den tieferen Jungenstimmen entfalten kann. Schön, dass bei Konzerten in dieser Hinsicht auch ein bisschen experimentiert wird! :o Effektvoll wären hier vielleicht auch durchgängig Sopranstimmen, die abschnittsweise von Männerstimmen begleitet werden.

Zu meiner zweiten Frage ist in mir noch eine weitere Erkenntnis gereift, die ich bisher nicht so richtig in Worte fassen konnte. In mehreren Liedern vom St. Philips Choir horche ich auf, wenn die Instrumente erklingen, und zwar vor allem darum, weil es irgendwie nicht ausgereift klingt - weil man denkt, hier hätte sich der Komponist etwas mehr anstrengen können -weil es nicht perfekt passen mag - weil der Instrumenteneinsatz irgendwie "übertrieben" wirkt. Gerade das ist es dann aber, was mir so wahnsinnig gut gefällt, auch wenn ich nicht sagen kann warum. Es liegt vielleicht am Kontrast zu den zumeist perfekten Stimmen des Chores oder daran, dass zu den stimmlichen Akzenten noch instrumentelle Akzente hinzutreten.

Um es (vorerst) vielleicht an zwei konkreten Beispielen etwas besser erklären zu können:

Bei Jerusalem (Angel Voices 2) ist die Orgelmusik am Anfang nach meinem Empfinden eigentlich zu laut gegenüber dem nachfolgenden Gesang. Die ersten Töne hören sich für mich so an, als müsste der Musiker sich erst noch etwas einspielen, später "grätscht" die Orgel noch etwas heftig in den ausklingenden Gesang rein ("dark satanic mills"). Irgendwie stelle ich mir einen etwas kauzigen Orgelspieler vor, der mal zeigen möchte, was er so drauf hat und dabei übers Ziel hinaus schießt :lol:

Bei In Dulci Jubilo (Angel Voices 3) muss ich immer ein wenig schmunzeln, wenn die ersten Töne erklingen. Es klingt so putzig, so liebenswert, wenn zwischen den Strophen die Instrumente erklingen. Es wirkt auf mich etwas improvisiert, als hätte man geschaut, welche Instrumente gerade so zu finden sind und wer welches wohl am besten spielen kann.
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Re: St. Philips Choir vs. Libera

Beitragvon mawi » Donnerstag 12. August 2021, 20:51

Tja, falls man bei den vorangegangenen Liedern weggedöst sein sollte, dann ist man mit dem Beginn von Jerusalem definitiv wieder wach. :lol:
Der Organist hat wahrscheinlich mit dem Gesang einer größeren Menschenmenge gerechnet, wie es bei besonderen Anlässen in großen Kirchen halt üblicherweise geschieht.
Die Stimmen vom St. Philip's Choir sind tatsächlich etwas dünn, im Vergleich zur Orgel, wobei der Kontrast nur am Anfang wirklich auffällt. Am Ende, finde ich, passt es in der Lautstärke gut zusammen.

Zu dem Instrumental von In Dulci Jubilo habe ich mir bislang noch keine Gedanken gemacht, auch wenn mir schon aufgefallen ist, dass dieses in der Wahl der Instrumente etwas anders ist.
Vielleicht angepasst an ein übliches Wohnzimmer, sozusagen als Hausmusik? Es klingt für mich zumindest so, aber da es irgendwie so einen lustigen, fröhlichen Charakter hat finde ich auch passend.

Aber vielleicht gibt es ja noch jemanden im Forum, die sich damit viel besser auskennt?
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Re: St. Philips Choir vs. Libera

Beitragvon Manuel » Freitag 13. August 2021, 19:43

Danke für deine Interpretation. Eine spannende und schlüssige Erklärung, dass die Orgelmusik bei Jerusalem auf eine größere Gesangsbeteiligung ausgelegt sein könnte!

Der Begriff "Hausmusik" passt auch prima zu In Dulci Jubilo, genau solche Bilder sind es, die in meinem Kopf beim Hören entstehen :)

mawi hat geschrieben:Aber vielleicht gibt es ja noch jemanden im Forum, die sich damit viel besser auskennt?


Ja wie, ist denn heut' scho Weihnachten? :lol: :lol:
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Re: St. Philips Choir vs. Libera

Beitragvon Manuel » Samstag 4. September 2021, 14:33

Ich hatte mal spaßeshalber die Lieder von Angel Voices 1 - 3 notiert, in denen uns Männerstimmen (mehr oder weniger präsent) begegnen. Natürlich hab ich zu spät daran gedacht, dass mawi Derartiges auf http://www.libera-songs.de/ sicherlich auch vermerkt hat :oops:

Nun liste ich nachfolgend trotzdem einmal die entsprechenden Lieder auf, denn es sind gar nicht so wenige!

Angel Voices
- One Voice
- Adoramus Te

Angel Voices 2
- The Lord‘s My Shepherd
- Amazing Grace
- Onward Christian Soldiers
- Praise My Soul (The King Of Heaven)
- Jerusalem
- All Through The Night

Angel Voices 3
- O Come All Ye Faithful
- O Little Town Of Bethlehem
- Once In Royal David’s City
- While Shepherds Watch Their Flocks By Night
- Do You Hear What I Hear?
Zuletzt geändert von Manuel am Dienstag 28. September 2021, 18:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: St. Philips Choir vs. Libera

Beitragvon mawi » Sonntag 5. September 2021, 16:10

Manuel hat geschrieben:Natürlich hab ich zu spät daran gedacht, dass mawi Derartiges auf http://www.libera-songs.de/ sicherlich auch vermerkt hat :oops:



Ähm, ja, so teilweise. :oops:
Da muss ich wohl noch mal etwas überarbeiten.

Danke für die Aufstellung, denn so kann man auch mal gezielt nach diesen Liedern schauen.
Ich habe dies ja nur bei der Zuordnung Text und Stimmen vermerkt, man kann also nicht direkt danach suchen.
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