"Carol Of The Bells"

Diskussionen über einzelne Songs von LIBERA

"Carol Of The Bells"

Beitragvon Filiarheni » Sonntag 8. Januar 2017, 00:36

Diesem Lied gönne ich jetzt mal einen einzelnen Thread, sonst drifte ich unter "Christmas Concert" zu weit ab. Immerhin haben wir ja inzwischen den Luxus eines Extra-Liedbereichs. :)

Es ist ein ganz besonders schönes Weihnachtslied, ganz anders als die, die man sonst so kennt. Toll schon die Idee, den Glockenklang so umzusetzen!

Christmas Concert 02.12.2016: Filiarheni hat geschrieben:Nur kurz und auch nur allgemein zu Carol Of The Bells: Ich habe das Lied sehr gern, und auch hier steht die Version von Libera ganz oben. Ein Gänsehautstück, grade an einer Stelle gegen Ende, wo es noch einmal eine Steigerung in der Melodieführung gibt („from everywhere filling the air“). Aber in diesem Lied tritt der äußerst seltene Fall auf, dass ich mit Robert Prizeman nicht einig bin: Warum hat er Gloria-Rufe eingebaut? Im Original sind sie nicht vorhanden und bremsen diese so vorantreibende Musik unnötig zwischendurch aus. Am liebsten würde ich sie rausnehmen.

mawi hat geschrieben:Ich bin auch kein Freund von Unterbrechnungen in Liedern, wenn sie nicht einen bestimmten Zweck erfüllen. Ich empfinde die Gloria-Rufe allerdings nicht als Unterbrechnung. Robert setzt sie so geschickt ein, dass anfangs zwar ein weing Tempo aus dem Lied genommen wird, tatsächlich danach aber wieder ein Steigerung einsetzt. Alles geht flüssig und nahtlos ineinander über, wodurch die Version so dynamisch wirkt.

Ich habe mir eben im Vergleich die Versionen von "Celtic Woman", Hayley Westenra" und "Moya Brennan" angehört. Sehr interessant ist, dass sich alle Versionen sehr stark voneinander unterscheiden und die von LIBERA finde ich am flüssigsten von allen. Bei Celtic Woman wird jedes beginnende Tempo sofort wieder ausgebremst, wodurch das gesamte Lied dem Rhythmus des Glockenschlags folgt. Auch eine interessante Interpretation.


Das ist mir nicht klar: Ausgebremst, aber trotzdem die ganze Zeit dem Glockenrhythmus folgend? Wo z. B.?

Die Interpretation von Moya Brennan ist sehr verträumt-wiegend, und ich finde sie auch schön. Ich habe mir auch noch mal eine bunte Reihe Interpretationen angehört, die Auswahl ist ja mehr als reichlich. Erwähnen möchte ich hier nur "Straight No Chaser": Dieser Bass! Es gibt schon ganz nette Versionen auch von Einzelinterpreten oder kleinen Gruppen. Letztendlich ist Carol Of The Bells für mich aber einfach ein Chorlied! Mit einer großen Anzahl an Sängern hat man so gute Möglichkeiten darzustellen, wie immer mehr Glocken immer lauter zusammen erklingen, schwingen. Siehe Libera.

Erstaunlich auch, wie in den diversen Fassungen das Tempo variiert. Von ausgesprochen langsam (müssen sehr behäbige, langsam schwingende Glocken gewesen sein) bis schon nicht mehr schnell, sondern nur noch hektisch.
Also kurz und gut und total unbeeinflusst :D : Liberas Version - Armagh - wird von niemandem getoppt. Sie ist in meinen Ohren ganz unbestritten die beste, voller Spannung und Dynamik! Das treibt alles auf ein Ziel zu (was u. a. ein Punkt ist, warum ich ja auch Voca Me so sehr mag - 'tschuldigung, dass ich das Lied schon wieder erwähne, da geht es mir so wie anderen mit gewissen Libera-Sängern ...).
Was mir hier auch sehr, sehr gefällt, ist die Geigeneinleitung. Sie führt wirklich stimmungsvoll zu dem Lied hin.

Kennen gelernt habe ich Carol Of The Bells bei mir im Chor. Die erste Version, die man kennt, prägt zunächst, und deswegen wahrscheinlich ist es so ein seltsames Gefühl gewesen, über das ich erst mal nachdenken muss(te), dass das Lied bei Libera zwischendurch mit den Glorias praktisch innehält. Vielleicht ... sich besinnt? Atem holt für die nächste Stufe? Denn was die zunehmende Steigerung jeweils anschließend angeht, sehe ich es ja genauso, es steigert sich von Mal zu Mal. Und der Übergang nach dem zweiten Gloria wieder zum Thema zurück ist z. B. so eine genussvolle Gänsehautstelle für mich.
Mittlerweile habe ich aber auch ganz gut angefangen, mich an die Gloria-Rufe zu gewöhnen bzw. einen Sinn darin zu finden. Wird schon werden bis Weihnachten. ;)
"A silent harmony, the sound of hope, a moment echoes through eternity"
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Re: "Carol Of The Bells"

Beitragvon mawi » Sonntag 5. Dezember 2021, 22:13

Carol of the Bells war mit Erscheinen des Christmas Album von Libera auch gleich mein Lieblings-Weihnachtslied. Vielleicht auch deshalb, da es eines der wenigen schnellen und flüssigen Lieder auf dem Album war und ich ja ohnehin noch mehr auf die Pop-Lieder angesprungen bin.

Filiarheni hat geschrieben:Ich habe mir eben im Vergleich die Versionen von "Celtic Woman", Hayley Westenra" und "Moya Brennan" angehört. Sehr interessant ist, dass sich alle Versionen sehr stark voneinander unterscheiden und die von LIBERA finde ich am flüssigsten von allen. Bei Celtic Woman wird jedes beginnende Tempo sofort wieder ausgebremst, wodurch das gesamte Lied dem Rhythmus des Glockenschlags folgt. Auch eine interessante Interpretation.
.......
Die Interpretation von Moya Brennan ist sehr verträumt-wiegend, und ich finde sie auch schön. Ich habe mir auch noch mal eine bunte Reihe Interpretationen angehört, die Auswahl ist ja mehr als reichlich. Erwähnen möchte ich hier nur "Straight No Chaser": Dieser Bass! Es gibt schon ganz nette Versionen auch von Einzelinterpreten oder kleinen Gruppen. Letztendlich ist Carol Of The Bells für mich aber einfach ein Chorlied! Mit einer großen Anzahl an Sängern hat man so gute Möglichkeiten darzustellen, wie immer mehr Glocken immer lauter zusammen erklingen, schwingen. Siehe Libera.


Die oben genannten sind mir soweit auch alle bekannt, aber "Straight No Chaser" musste ich mir dann doch mal anhören (und die anderen habe ich mir bei der Gelegenheit auch in Erinnerung gerufen). Die Version hat auch ihren Reiz. Wie man sieht ein Lied mit sehr vielen Interpretationsmöglichkeiten, die alle ihre Daseinsberechtigung haben. Libera verzichtet auf viele Schnörkel, wodurch das Lied gradlinig und flüssig wirkt. Und gerade das liebe ich an dem Lied so. Wobei es Libera geschafft hat in nur wenigen Jahren mehrere Versionen zu veröffentlichen, die zwar weitestgehend gleich sind, aber doch unterschiedlich klingen. Daher möchte ich noch einmal ein wenig Übersicht reinbringen.

Version 1 erschien
2011 auf "The Christmas Album" und auch als Video

Version 2 erschien
2013 auf "Angels Sing - Christmas in Ireland" als Liveversion und natürlich auch auf der DVD, Video hier

Version 3 erschien
2015 auf der japanischen EP "Angel"
2016 auf der internationalen EP "Libera at Christmas"
2019 auf dem Album "Christmas Carols with Libera"

Version 4 erschien nun
2021 als Single, aber bereits 2019 als Video

Dazu kommt noch das Konzertvideo von 2020, das nach aktuellem Stand von Libera noch nicht veröffentlicht wurde, über Umwege aber trotzdem bei Youtube zu finden ist. Wenn das mal nicht Verwirrung stiftet.



Nun noch einmal kurz zu einer anderen Version, nicht von Libera.
Die englischen Weihnachtslieder sind mir inzwischen ja recht geläufig und irgendwann hörte ich ein Lied, bei dem mir eine Melodie recht bekannt vorkam. Dann noch eine zweite Melodie, die mir ebenfalls bekannt erschien. Nach kurzem Überlegen kam ich auf die Lieder "God rest you merry gentlemen" und "Carol of the Bells". Der Song, der beide Lieder vereint heißt Christmas Eve/Sarajevo 12/24 und ist vom Trans-Siberian Orchestra, welches wiederum kein Orchester ist, sondern eine Rockband. Und "Carol of the Bells" ist in dem Fall auch genauer gesagt die Melodie "Shchedryk", da es sich um ein reines Instrumentalstück handelt.
Wer es also mal ein wenig rockiger mag, sollte es sich einmal anhören. Interessant ist auch die Geschichte hinter dem Lied https://en.wikipedia.org/wiki/Christmas_Eve/Sarajevo_12/24
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