Konzert St John's Smith Square am 04.12.2022

Gespräche rund um die Konzerte und sonstigen Auftritte von Libera

Re: Konzert St John's Smith Square am 04.12.2022

Beitragvon LordG » Mittwoch 14. September 2022, 01:26

Inzwischen ist auch der letzte Platz an den Mann/Frau gebracht worden.

Dieses Jahr seit langem mal wieder ohne mich...
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Re: Konzert St John's Smith Square am 04.12.2022

Beitragvon Manuel » Samstag 15. Oktober 2022, 19:04

Nun sind auch die zusätzlich freigegebenen Balkonplätze vergriffen - das Konzert ist damit komplett ausverkauft :o :Cl

Meine Reisevorbereitungen und -buchungen habe ich bereits weitgehend abgeschlossen. Nun muss ich mir nur noch Gedanken über das Rahmenprogramm machen.

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Re: Konzert St John's Smith Square am 04.12.2022

Beitragvon Filiarheni » Sonntag 30. Oktober 2022, 23:57

LordG hat geschrieben:Inzwischen habe ich davon Abstand genommen, im Dezember nach London zu reisen.
Diese Entscheidung war schon letzten Sonntag klar, nachdem die guten Plätze im SJSS an die
Mitglieder und Freunde von SJSS gegangen sind und für den "normalen" Besucher des Konzertes
nur noch die hinteren Plätze zur Verfügung stehen.

[...]Ich reise nicht nach London, um mir auf einem crappy Seat
das Konzert anzuhören... Ich will dann auch einen ordentlichen Platz, von dem ich das Konzert
genießen kann.

Na ja, wo fängt "ordentlich" an und wo hört es auf? Es hat ein Libera-Konzert gegeben, bei dem ich in Reihe 2 saß und mir wünschte, ich säße etwas weiter hinten, weil der Sound so unausgewogen war. Es muss natürlich, wie mawi schon sagte, jeder für sich entscheiden, wo die eigenen Grenzen liegen. Aber a) kann nun mal nicht jeder in der ersten Reihe sitzen, b) dürfen wir uns nicht beklagen oder beim Vorverkauf besorgt auf viele noch leere Plätze blicken, wenn wir selbst unter keinen Umständen bereit sind, weiter als Reihe 3, 4 nach hinten zu gehen und c) kommt es regelmäßig am Tag des Konzerts vor Ort noch zu regelrechten Ticketbasaren unter den Fans. In Ely hatten manche dadurch plötzlich freie Wahl zwischen Bestplätzen.
Für mich würde sich nie die Frage stellen, ob ich zu einem Libera-Konzert reise, nur weil ich im Vorverkauf nur noch ein übles Ticket erwischt habe. Ich würde darauf bauen, dass sich noch etwas ergibt, und selbst wenn nicht, wäre auch das mal eine Erfahrung. Jetzt in St. John's Smith Square z. B. habe ich ein sehr feines Ticket für die 2. Reihe, würde aber total gerne auch mal auf einer Galerie sitzen ...

mawi hat geschrieben:Aber trotzdem konnte ich das Konzert genießen, habe eine hervoragende Akkustik erlebt und vielleicht sogar mehr vom Chor gesehen als sonst. Plätze in Reihe vier oder fünf gehören in St. John's durchaus noch zu den guten Plätzen.

Ja, genau das meine ich.

LordG hat geschrieben:Die Frage stellt sich, ob sich Libera mit dieser Konzertpolitik einen Gefallen tut. Dies vergrault mehr
die internationalen Fans als dass es sie anlockt.

Aber wir können doch die jungen Sänger, die sich angestrengt und geübt haben, was das Zeug hält, nicht dafür bestrafen, wie der Kartenverkauf organisiert ist. Ich werde mich ganz sicher nie von irgendeiner Technik des Kartenvorverkaufs, und sei sie noch so ärgerlich, abschrecken lassen, ein Libera-Konzert zu besuchen.

Manuel hat geschrieben:es wäre vielleicht sogar eine Überlegung wert, ob es nicht zukünftig auch eigene Ticketkontingente für diejenigen geben könnte, die Libera besonders unterstützen (z. B. über jährliche Spendensummen, einen monatlichen Fixbetrag o. ä.). Ob das dann irgendwie mit der Gemeinnützigkeit kollidiert oder ob hier eine bedenkliche Tendenz besteht, dass zu stark kommerzialisiert wird, ist dann sicherlich noch eine ganz andere Frage.

Da bin ich dagegen. Hier befürchte ich weniger eine zunehmende Kommerzialisierung, als dass mir der Gedanke nicht gefällt, dass hier Geld über die Plätze entscheidet. Es wird ja schon zwischen Premium- und Standardbereich unterschieden. Den Platzanspruch aber von der Höhe der Spende abhängig zu machen wäre in meinen Augen ungerecht gegenüber denjenigen, die nur kleine Beträge spenden können und es ggf. sogar noch wehtut, die es sich aber trotzdem vom Herzen reißen, weil sie Libera lieben, während andere das x-Fache geben können, ohne es groß zu merken. Es würde mir sehr leidtun, wenn sich damit praktisch eine Zwei-Klassen-Gesellschaft ergeben würde. Dann doch lieber eine regelmäßiger Ticketschlacht, bei der man mal mehr, mal weniger Glück hat. :shock: :mrgreen:

Manuel hat geschrieben:Und trotzdem: dass den Familienmitgliedern bei der Platzwahl ein zeitlicher Vorsprung eingeräumt wird, kann ich gut nachvollziehen.

Ich auch, und da hat sich auch immer schon die Mutter in mir gemeldet: Wann haben die Eltern eigentlich Gelegenheit, ihre Sprösslinge bei ihren wundervollen Auftritten von Bestplätzen aus zu erleben? 8-)

mawi hat geschrieben:Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es hierzulande bei Chorkonzerten viel einfacher ist einen Frontplatz zu bekommen. [...]

Im Kölner Dom hat man beim gemeinsamen, höchst beliebten Adventskonzert des Domchors (Knabenchor) und Mädchenchors im Grunde nur dann die Chance auf einen Platz im Mittelschiff, wenn man Mitglied im Förderverein der Dommusik ist sowie, denke ich, Angehörige. Von Frontreihen wage ich gar nicht zu sprechen. Freier Eintritt und freie Platzwahl, aber das Mittelschiff ist abgesperrt. Dreimal dürft ihr raten, wie viel man von den verbleibenden Plätzen aus sieht. Das System finde ich auch nicht toll. Man könnte es zumindest so lösen, indem man das Konzert zweimal aufführt.

LordG hat geschrieben:Aktuell sieht man dies an der Anzahl der verkauften Tickets der beiden Sommerkonzerte, die so unterirdisch sind, dass sich die Frage stellt, die Konzerte überhaupt durchzuführen. [...] Für mich ist dies ein verzweifelter Versuch, die beiden Sommerkonzerte noch zu retten...

Die Frage hat sich mir gar nicht gestellt, denn ich bin ganz sicher, dass Libera sie allein deswegen schon durchgeführt hätte, um den Jungen nach dem pandemiebedingten Herunterfahren ihrer Auftritte so viele Gelegenheiten wie nur möglich zu geben, Live-Erfahrung zu sammeln. Da stand m. E. nicht ein vollzähliges Publikum im Vordergrund, sondern die Praxis, auch weil bei ihnen stimmlich nun mal die Uhr tickt. Nie im Leben hätten sie diese Auftritte abgesagt. Dass sie dennoch alles versucht haben, um noch Zuhörer an Land zu ziehen, widerspricht dem nicht.

LordG hat geschrieben:Unterm Strich finde ich, dass sich die "internationale Fanbetreuung" bei Libera über die Jahre verschlechtert
hat. Das waren noch Zeiten, wo ich das Vinyl-Album "Hope" im Vorfeld des damaligen Konzertes habe
unterschreiben lassen können. [...]

Hmmmm ... ich selbst bin gar kein Fan von "Fanbetreuung". Im Gegenteil, mir wird es manchmal schon zu viel, wenn ich mir z. B. ansehe, was auf den US-Touren veranstaltet wird. Ich wünsche mir schlicht, dass Libera ein toller Chor bleibt. Liberas Musik gibt mir wirklich viel, und ihre Bedeutung für mein Leben kann ich gar nicht in Worte fassen. Und ehrlich gesagt finde ich manche Unzulänglichkeiten gerade liebenswert und süß, wenn sie z. B. ihre Orga nicht im Griff haben und Videos veröffentlichen, die sie dann wieder runternehmen, weil es zu früh war. :lol: Oder wenn ihre Ankündigungen überraschend bleiben. Es bleibt immer spannend - ich würde gar nicht wollen, dass alles bis ins Detail professionell durchgestylt ist. Das führt nur zu mehr Kommerzialisierung. Ich mag schon das Wort Fan im Zusammenhang mit Libera nicht, verwende es selbst nur ungern und nur, weil mir kein besseres Wort einfällt. :x
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Re: Konzert St John's Smith Square am 04.12.2022

Beitragvon Filiarheni » Freitag 11. November 2022, 14:01

Ich bin gefragt worden, ob ich jemanden kenne, der ein bis zwei Karten in der 5. oder 6. Reihe übrig hat und abgeben könnte. Hat jemand?
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Re: Konzert St John's Smith Square am 04.12.2022

Beitragvon Manuel » Samstag 12. November 2022, 09:11

Filiarheni hat geschrieben:Ich bin gefragt worden, ob ich jemanden kenne, der ein bis zwei Karten in der 5. oder 6. Reihe übrig hat und abgeben könnte. Hat jemand?


Ich kann mit Reihe 6 dienen, recht nah am Mittelgang :wave Leider nur ein Ticket, aber vielleicht hilft es schon weiter
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Re: Konzert St John's Smith Square am 04.12.2022

Beitragvon mawi » Freitag 2. Dezember 2022, 19:49

Es wird Kalender geben, also bitte ein paar Pfund mehr abheben. ;)

https://twitter.com/officiallibera/status/1597987211102015488
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Re: Konzert St John's Smith Square am 04.12.2022

Beitragvon mawi » Dienstag 20. Dezember 2022, 21:29

Ich beginne mit einer kleinen Vorschau...

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Re: Konzert St John's Smith Square am 04.12.2022

Beitragvon Manuel » Donnerstag 22. Dezember 2022, 20:31

Tolle Perspektive, gut erwischt! :tu
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Re: Konzert St John's Smith Square am 04.12.2022

Beitragvon Filiarheni » Dienstag 27. Dezember 2022, 12:21

Manuel hat geschrieben:Tolle Perspektive, gut erwischt! :tu

Stimmt. :lol:

Hier noch ein Verweis auf Liberas Weihnachtsgrüße, in denen sie jede Menge Einblick in ihre heiße Phase vor diesem Konzert gewähren.
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Re: Konzert St John's Smith Square am 04.12.2022

Beitragvon Manuel » Samstag 31. Dezember 2022, 15:11

Das lang herbeigesehnte Weihnachtskonzert (von „lang“ kann man wohl wirklich sprechen, wenn man die Abstände zwischen Ely und den Sommerkonzerten mit der folgenden Wartezeit bis zum Weihnachtskonzert vergleicht) liegt nun schon wieder einige Wochen zurück. Es war wohl das LIBERA-Konzert, auf das ich bislang am stärksten hingefiebert habe. Es scheint, als würde sich der Suchtfaktor mit jedem Konzerterlebnis weiter verstärken. Wo soll das bloß enden? Und wo bleibt bitteschön die nächste Konzertankündigung? :scr :sc

Der Aufenthalt in London hielt wie die beiden England-Reisen zuvor wieder zahlreiche intensive Eindrücke bereit. Los ging es schon am Anreisetag – dem Vortag des LIBERA-Konzertes – an dem ich nach pünktlicher Ankunft des Zuges in St Pancras nur kurz mein Gepäck im Hotel ablud und mich von dort direkt auf den Weg zur Westminster Abbey machte. Der dortige Evensong stand neben dem Konzert von LIBERA ganz oben auf meiner Wunschliste für den Aufenthalt. Insbesondere hatten mich die Gesänge während der Beisetzungszeremonien der Queen sehr neugierig gemacht. Da Westminster Abbey nicht weit entfernt vom St John’s Smith Square lag, war dies zudem eine gute Gelegenheit, gleich einmal die beste fußläufige Route vom Hotel zur Örtlichkeit zu ermitteln, wo am kommenden Tag das Konzert stattfinden würde. Zwar war das Hotel nicht unbedingt der Luxuskategorie zuzuordnen, aber dank der frühzeitigen Ankündigung des Termins konnte ich ein erschwingliches Zimmer mit eigenem Bett und Bad (!) in toller Lage in der City of Westminster nahe der Victoria Station buchen. Das frühe und lange Anstehen vor dem Portal der Westminster Abbey bei sehr frischen Temperaturen wurde dann auch mit einem Sitzplatz im Chorgestühl belohnt, von dem aus ich mich von den Qualitäten des Chores intensiv überzeugen konnte. In netter Runde endete Tag 1 dann bei Speis und Trank gemütlich, wenn auch kostspielig, insgesamt also rundum erfolgreich.

Da das Konzert am Sonntag bereits um 17:30 Uhr beginnen sollte und der Einlass für 17:00 Uhr geplant war, war nach einem recht späten Start in den Tag relativ wenig Zeit für Sightseeing in London. Kurzfristig habe ich mich entschieden, statt der Choral Mattins in der St Paul’s Cathedral (die ich eh für den Folgetag zur Besichtigung eingeplant hatte) lieber die Wachablösung am Buckingham Palace zu verfolgen und die nähere Umgebung fußläufig zu erkunden. Vorab war schon klar, dass die Proben von LIBERA nicht öffentlich waren, sodass hier (leider) kein konkreter Anlass bestand, deutlich früher am Konzertort aufzuschlagen. Als ich um etwa 15:00 Uhr trotzdem einmal am SJSS vorbeilief, traf ich vorm Eingang direkt auf einige bekannte Gesichter und stellte fest, dass die Generalprobe gerade im Gang war und auch bei fest verschlossenen Türen einige ferne Klänge aus dem Innenraum zu vernehmen waren, die näherungsweise auf das Programm des Abends schließen ließen. Das akustische Erlebnis hielt sich jedoch in sehr engen Grenzen, weshalb ich mich vor Ende der Proben nochmals kurz ins Hotel zurückzog. Netter Nebeneffekt: Der Ablauf des Konzertabends war vorab nicht vollständig bekannt, wenn man sich den Blick ins Programmheft verkneifen konnte. :think

Als pünktlich um 17:00 Uhr der Einlass begann, hatte sich am Nordeingang bereits eine beachtliche Warteschlange gebildet. Nachher erfuhr ich, dass an der Südseite auch angestanden und eingelassen wurde (…vielleicht war es auch genau umgekehrt, die Eingänge ähneln sich ziemlich…). Nach einer erfolgreichen Shoppingrunde am Merchandise-Tisch bewunderte ich die Location und meinen Sitzplatz. Durch sehr glückliche Umstände gelangte ich einige Wochen vor der Reise an ein Ticket für Reihe 2, nachdem ich mich bereits mit meinem Platz einige Reihen weiter hinten angefreundet hatte. Hier muss ich rückblickend feststellen, dass man sehr weit vorne das Geschehen akustisch und visuell ausgesprochen intensiv wahrnimmt – insbesondere auch durch die Nähe der Bühne zum Publikum – es aber eben auch schwierig ist, die Abläufe in seiner Gesamtheit zu verfolgen. Zum Teil war ich damit dann auch etwas überfordert und es fiel mir während des Konzertes häufiger schwer, in das musikalische Geschehen vollends einzutauchen (welch ein Luxusproblem!). Für mein nächstes Konzert könnte ich mir daher vorstellen, einem Sitzplatz einige Reihen weiter hinten dann doch den Vorzug zu geben, was aber sicherlich immer auch stark von der jeweiligen Location abhängt. Bereut habe ich den Platzwechsel aber keinesfalls und nach meinen ersten Konzerten konnte ich mir nun bereits einige Eindrücke über die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Lage von Sitzplätzen verschaffen.

Kommen wir jetzt zu einigen Personalien im Zusammenhang mit dem Konzert:

  • Morgan und Thomas M. fehlten trotz Nennung im Programmheft beim Konzert. Zumindest Morgan war am Vortag des Konzertes beim Dress Rehearsal noch anwesend und ihm war ein Solopart bei Noël Nouvelet zugedacht, was auf einen kurzfristigen Ausfall schließen lässt. Thomas M. konnte ich im Video zu den Proben nicht entdecken und er scheint auch das Programmheft nicht signiert zu haben, sein Ausfall stand also vermutlich schon etwas früher fest.
  • Luke B-D fehlte und wurde auch nicht im Programmheft aufgeführt. Noch hoffe ich auf ein Wiedersehen beim nächsten Konzert.
  • Nathaniel war wieder Teil der „Bigs“, nachdem er zuletzt nicht mehr auf der Bühne stand, sondern hinter den Kulissen tätig war.
  • Neue Miniboys standen nicht auf der Bühne, es wurde jedoch von sechs Jungen in Einheitskleidung am Bühnenrand berichtet. Im Behind the Scenes-Video lassen sich womöglich drei davon erspähen.
  • Die Begrüßung der Zuschauer über die Tonbandansage stammt nun nicht mehr von Daniel, sondern von Oscar J., dessen Verbleib bei LIBERA nach seiner Abwesenheit bei den Sommerkonzerten schon in Frage gestellt wurde. Seine Ansage ist sehr charmant und man fühlt sich direkt willkommen.

Ich saß nun also in zweiter Reihe etwa mittig im rechten Block, wodurch u. a. Luca, Laurence D., Joseph und Samuel die meiste Zeit sehr gut zu beobachten und zu vernehmen waren. Auch die Soloauftritte auf der Bühnenmitte u. a. von Freddie, Daniel und Mitchel ließen sich so sehr unmittelbar miterleben.

Einige der Lieder des Abends habe ich in diesem Arrangement bereits (teils mehrmals) live erleben dürfen (Sanctus, Sing For Ever, Lighthouse, Voca Me, Beati, Libera, Come My Way, Smile, Ave Maria, Sing For Our World), sodass ich hier auf vorhergehende Gedanken und Eindrücke in den anderen Threads verweisen möchte.

Nicht unerwähnt lassen möchte ich jedoch, dass mich die Vokalisen von Luca bei Voca Me unglaublich beeindruckt haben. Er stand beim Singen buchstäblich vor/über mir und ermöglichte mir, seiner Stimme direkt zu lauschen und seine Gesangstechnik zu verfolgen. Auch wenn ich an anderer Stelle erwähnt habe, dass ich gerade die Vokalisen des Liedes anstrengend finde, so waren es hier für mich eines der intensivsten, eindrucksvollsten Momente des Abends und ich freue mich extrem für Luca, dass er aktuell auch abseits von LIBERA verdientermaßen überaus erfolgreich ist.

Gefreut habe ich mich dann auch noch für Pietro, der in Beati seinen ersten Solopart übernehmen durfte. Seine Familie hatte ich im Sommer als Sitznachbarn kennengelernt und auch in London wiedergetroffen und bin sicher, dass sie an diesem Abend extrem stolz war. Bei der Verabschiedung war sein Lächeln auf jeden Fall eines der breitesten.

Ich hätte nicht erwartet, dass wir Daniel noch einmal mit If oder Come My Way live erleben dürfen, doch zumindest letztgenanntes Lied wurde uns tatsächlich dargeboten. Das war natürlich ein toller Brückenschlag zum neuen Album und der geplanten Veröffentlichung der Single knappe zwei Wochen später. Daniel schien mir auch die hohen Töne noch exakt zu treffen, aber gegenüber dem Sommer hat sich die Stimme für mein Empfinden weiter nach unten geöffnet. Ich würde nun wirklich keine Wette mehr eingehen, dass es zu einem „Wiederhören“ kommt. :|

Die Zugabe des Abends (diesmal leider nur eine!) – Sing For Our World – hielt dann noch den knuffigsten Moment bereit. Die kindliche Freude, die Joseph beim Singen ausstrahlt, muss sich einfach zwangsläufig auf das Publikum übertragen, mir jedenfalls ging total das Herz auf. Ich bin unglaublich gespannt, wie es mit ihm weitergeht.

Bleiben da noch…:

Ding Dong Merrily on High
Gleich zu Beginn des Abends ein Volltreffer, stand das Lied doch auf meiner internen Wunschliste und zählt zu meinen weihnachtlichen LIBERA-Favoriten. Ein temporeiches, fröhliches Lied und live genauso toll wie auf dem Album. Welch ein Start!

Walking in the Air
Wenn schon gerade Weihnachtszeit ist und Luca zufällig anwesend ist, wollen wir ihn natürlich auch wieder Walking in the Air singen hören! Das Eigene seiner Stimme kommen bei diesem Lied wunderbar zum Ausdruck und seine Darbietung war ein großer Genuss. Ich hatte das Gefühl, von ihm mit auf die Reise durch den winterlichen Nachthimmel genommen zu werden.

The Wexford Carol
Durch die Aufnahme von The Wexford Carol beim Armagh-Konzert 2013 bin ich erst auf LIBERA gestoßen, insofern ist es irgendwie ein sehr besonderes Lied für mich, auch wenn es sonst nicht zu meinen Top-Favoriten zählt. Solist war hier Laurence D., der auf meiner Seite der Bühne stand und dessen gelungener Auftritt sich damit wieder gut verfolgen ließ. Im letzten Jahr war hier Morgan der Solist und der Verdacht liegt nahe, dass Laurence kurzfristig eingesprungen ist, was mir jedoch zu keinem Zeitpunkt aufgefallen wäre. Ein ruhiges Lied mit wunderschönem Flötensolo als zentralem Element, leise untermalt vom Chor. Nach Walking in the Air schalten wir hier noch einen weiteren Gang herunter, um uns von Ding Dong Merrily on High zu erholen.

Gaudete
Beim Weihnachtskonzert 2021 hatte Luke seine Solistenpremiere bei diesem Stück, nur war er diesmal ja leider nicht dabei, sodass sich ein angemessener Ersatz finden musste. Wieder kam es nun zu einer Premiere, denn diesmal hatten wir das Vergnügen, zu Beginn des Liedes der Stimme von Frederick Howarth bei seinem erst dritten Konzert zu lauschen. Ich stelle es mir bei Gaudete nicht unbedingt einfach vor, da man mit dem ersten erklingenden Ton in das Solo einsteigt und direkt den richtigen Ton treffen muss und sich über eine halbe Minute an der Tonleiter entlangarbeitet, bevor der Chor miteinsteigt. Ich war ein wenig überrascht, wie zart die Stimme von Frederick klingt. Im Gegensatz zu seinen Kollegen Mitchel und ggf. auch Ethan, die zeitgleich im Sommer eingestiegen sind, vermute ich bei ihm keine ausgesprochene Chorerfahrung, aber das ist natürlich reine Spekulation. Nach einigen kleinen stimmlichen Unsicherheiten zu Beginn schien er im weiteren Verlauf des Solos zunehmend Vertrauen in seine Stimme zu fassen. Für mich insgesamt eine gelungene Premiere und eine interessante Stimme, die ich gerne nochmal an anderer Stelle hören möchte. Besonders gefällt mir ansonsten die Bühnenchoreographie zum Lied, die durch das ruckartige Wegdrehen zur Seite und wieder Zurückdrehen zur Mitte eine gewisse Dramatik vermittelt (natürlich fällt es hier besonders auf, wenn das Timing bei einem der Sänger nicht perfekt passt) und auch beim rückwärtigen Zurückschreiten in die Halbkreisformation gegen Ende des Lieder gilt es natürlich, Kollisionen, Stolpern oder ein falsches Einordnen möglichst zu vermeiden. Gut beobachten ließ sich die Choreographie im Stream zum Konzert 2021, doch leider wurde der Clip zu Gaudete von LIBERA bislang nicht auf YouTube veröffentlicht, sodass ich hier keine Verlinkung beisteuern kann.

Conditor Alme Siderum (Sempiterna)
Nachdem man sich ja schon fast an den Einzug des Chores nach der Pause über das Mittelschiff oder die Seitenschiffe gewöhnt hat (irgendwie muss man den Chor ja wieder möglichst elegant auf der Bühne platzieren), wurde diesmal ein Element vom Weihnachtskonzert 2019 scheinbar (ich war ja leider nicht dabei...) „reaktiviert“. Die „Bigs“ zogen durch die seitlich der Bühne gelegenen Zugangstür unter Sprechgesang auf die Bühne, gefolgt vom stummen restlichen Chor. Bald setzten zudem sparsame Instrumentenklänge ein. Nach und nach nahmen alle auf der Bühne ihre Position für das folgende Lied ein. Nach den ersten zwei Strophen des Conditor Alme Siderum (vgl. die Passage (Minute 1:20 - 2:00) in Sempiterna) und zusätzlich der sechsten Strophe wurde mit einem abschließenden „Amen“ der „Bigs“ nahtlos in das folgende Lied übergeleitet.

„Der Hymnus »Conditor Alme Siderum« gehört zu den bekanntesten Hymnen im Advent und seine Entstehung reicht bereits in die Spätantike (7. Jahrhundert) zurück. Der Verfasser des Textes ist nicht überliefert. Der eigentlich fünfstrophige, später aber durch Thomas Müntzer um eine Strophe erweiterte Hymnus ruft Christus an und preist diesen als den ewigen, mit dem Vater wesensgleichen Sohn Gottes, welcher aus der Jungfrau Maria Mensch wurde, um die todverfallene Menschheit und somit die gesamte Schöpfung zu erlösen und seiner Herrschaft zu unterstellen.“ (Quelle: https://www.bku.de/conditor-alme-sideru ... ienst.aspx)

(1)
Conditor alme siderum
aeterna lux credentium
Christe redemptor omnium
exaudi preces supplicum.


(2)
Qui condolens intéritu
mortis perire saeculum
salvasti mundum languidum
donans reis remedium.


(6)
Sit, Christe, rex piissime,
tibi Patrique gloria
cum Spiritu Paraclito
in sempiterna saecula.


Carol of the Bells
Mit 21 Mio. Klicks auf YouTube ist das 2019 veröffentlichte Video zu Carol of the Bells das mit Abstand meistgeklickte auf LIBERAs offiziellem Kanal, vielleicht teils auch durch die Verwendung im Film „Home Sweet Home Alone“ (2021) und aufgrund des ukrainischen Ursprungs. Erst kürzlich erschien eine interessante Analyse zum Song. Zum Lied selbst gibt es da wohl nicht viel hinzufügen, es hat mir rundum gefallen. Cameron hat bereits beim Weihnachtskonzert 2021 einen Vokalisenpart gesungen, wenn ich mich recht erinnere aber gemeinsam mit Daniel, während er diesmal allein sang (?). Es scheint zur Tradition zu werden, das letzte „Ding dong ding dong“ einem der Miniboys anzuvertrauen (2020: Daniel C., 2021: Joseph). Diesmal war Oskar an der Reihe (Quelle: Libera Passion), dessen Gesang zum Glück nicht von verfrühtem Applaus übertönt wurde.

Noël Nouvelet
Aus dem Behind the Scenes-Video lässt sich herleiten, dass Morgan für das einleitende Solo vorgesehen war, aber er war ja nun nicht anwesend, sodass auch hier Ersatz herbei musste. Im Videoausschnitt hat mir Morgan hier gut gefallen und es wäre sicherlich ein überaus gelungener Auftritt geworden. Stattdessen durften wir der Stimme von Mitchel lauschen. Ich bleibe dabei, ich höre ihm furchtbar gerne zu und bin bereits jetzt ein großer Fan seiner Stimme. Ein wenig mehr Selbstvertrauen könnte man ihm womöglich noch wünschen, aber das wird die Zeit und vermehrte Routine sicherlich mit sich bringen. Ist es womöglich kein Zufall, dass Mitchel auch hier wieder (vgl. Smile) ein Lied übernimmt, das sonst in der Verantwortung von Victor war? Besteht ein besonders gutes Schüler-Lehrmeister-Verhältnis zwischen den beiden? Beim harmonischen Duett am Ende konnte dann jedenfalls auch noch Ethan Hutchinson einen ersten Solopart für sich verbuchen, der gemeinsam mit Laurence D. sang. Ich finde es sehr erfreulich, dass Newbies / Miniboys bereits maßgeblich eingebunden sind und das Konzert nicht in einer "Luca-Show" resultiert, so gerne ich ihn höre und so wichtig er für den Chor auch zweifellos ist.

Ave Verum Corpus
Knaller, oder?! :o Egal, ob einem Freddies Auftritt nun gefallen hat oder nicht, aber es war zumindest ein absolut unerwartetes, gewaltiges Stimmgewitter, dass über das Publikum herzog. :shock: Ich hätte Freddie bis vor einiger Zeit etwas Derartiges nicht zugetraut und finde es ausgesprochen mutig von ihm, sich so extrovertiert und in einem gänzlich anderen Stil in diesem Rahmen als Solisten zu präsentieren. Überhaupt finde ich klasse, dass jemand wie Freddie, der eine musikalisch etwas andere Richtung einschlägt, hier im wahrsten Sinne einmal eine eigene große Bühne bekommt und seine Nische bei LIBERA finden kann. Ein wenig muss ich hier an Dominiks Cum Dederit denken. Da ich an einer musikalischen Beschreibung des Stücks nur scheitern kann, hätte ich gerne ein Video verlinkt, aus dem sich die Art des Auftritts erahnen lässt, doch leider finde ich nichts Passendes. Auf dem neuen Album ist das Lied hoffentlich auch enthalten und dann für jeden erlebbar.

God Only Knows
Neben Ave Verum Corpus eine weitere Premiere! Diesen Klassiker der Beach Boys habe ich zugegeben nie gezielt gehört, was ich aus diesem Anlass aber natürlich nachgeholt habe. Ich würde LIBERAs Version als recht gefällige Interpretation bezeichnen, die sich stark am Original orientiert. So richtig passt das Lied inhaltlich vielleicht nicht zur Altersgruppe des Chores, aber der Text lässt ja auch noch Spielraum für gewisse Interpretationen. Gut gefiel mir der Wechsel von Luca und Daniel als Solisten mit den gemeinsamen Harmonien gegen Ende. Verglichen mit der eingespielten Single für das Album, die einige Tage nach dem Konzert veröffentlich wurde, klang Daniels Stimme während des Konzerts bereits etwas verändert und für mich tatsächlich auch passender im Zusammenspiel mit Lucas Stimme.

I Saw Three Ships
Dank Julian weiß ich jetzt auch endlich, wieso I Saw Three Ships bei den Weihnachtskonzerten immer mit im Programm ist: „because we sing the word »Christmas« a lot“. Dagegen kann man nun wirklich nichts sagen – ich komme auf 58 Erwähnungen. So sollte auch der letzte Besucher realisiert haben, dass er sich bei einem Weihnachtskonzert von Libera (das passende Lied für diese Botschaft lief vor der Pause) befindet. Das reguläre Programm endete nun also mit dem insgesamt siebten Lied vom zuletzt erschienenen Weihnachtsalbum (Christmas Carols with Libera (2019)), was die Nachfrage am Merchandise-Tisch nach dem Konzert hoffentlich noch einmal ordentlich belebt hat.

Fazit: Ein LIBERA-Weihnachtskonzert, wie man es sich nicht besser wünschen kann: tolle Location (Klang + Sicht), moderne und klassische Weihnachtslieder, LIBERA-Klassiker, neuere Stücke, zwei Song- und mehrere Solo-Premieren, gut aufgelegter Chor und begeistertes Publikum. :H :Cl :tu :TY

Nach dem Konzert fühlte ich mich regelrecht erschlagen von den Eindrücken und habe leider beim geselligen Teil des Abends mit sicherlich allerhand Diskussionen über das Erlebte diesmal aussetzen müssen.

Noch etwas groggy von einer unruhigen Nacht unter den Eindrücken des Konzertes stand am Montag noch einmal ein voller Tag London auf dem Programm. Highlights waren ein nochmaliger Besuch von Westminster Abbey, bei dem diesmal ausreichend Zeit für eine Besichtigung war, ein Besuch der St Paul’s Cathedral mit Aufstieg auf die Kuppel und ein Gottesdienst in der Westminster Cathedral unter Beteiligung des hauseigenen Knabenchores. Erst später realisierte ich, dass auch LIBERA 2017 und 2018 schon in der Westminster Cathedral aufgetreten ist.

Leider war die Rückreise, die ansonsten plangemäß verlief, bereits durch erste Krankheitssymptome geprägt, die sich einige Tage später als Covid-19-Infektion herausstellen sollten. Das Risiko einer Erkrankung auf solchen Reisen wird man wohl auch zukünftig eingehen müssen, wenn man LIBERA live erleben will. So bleibt nur die Hoffnung auf ein glückliches Timing und verständnisvolle Arbeitgeber nach der Rückkehr.

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Zuletzt geändert von Manuel am Dienstag 3. Januar 2023, 22:46, insgesamt 1-mal geändert.
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