Konzert in der Guildford Cathedral im Mai 2013

Gespräche rund um die Konzerte und sonstigen Auftritte von Libera

Re: Konzert in der Guildford Cathedral im Mai

Beitragvon timjanni » Dienstag 16. April 2013, 06:02

Libera hat auch für das Guildford Konzert einen Trailer veröffentlicht, er unterscheidet sich aber nicht wesentlich von denen der Frühlings-Tour:

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Re: Konzert in der Guildford Cathedral im Mai 2013

Beitragvon timjanni » Sonntag 21. April 2013, 13:31

Libera hat angekündigt, dass sie in der kommenden Woche jeden Morgen Tickets für das Guildford Konzert in der "Peter Gordon Breakfast Show" im "Eagle Radio" verlosen werden.
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Re: Konzert in der Guildford Cathedral im Mai 2013

Beitragvon timjanni » Samstag 4. Mai 2013, 13:21

Update auf der Libera-Homepage:

Im Anschluß an die erfolgreichen Konzerte in Taiwan und Korea - einschließlich eines ausverkauften Konzertes mit 3.000 Zuschauern im Sejong Arts Centre in Seoul - wird das letzte Konzert der Frühjahrstour in der Guildford Cathedral am 11. May stattfinden.

Tickets gibt es von dem Veranstaltungs-Büro der Guildford Cathedral und der Guildford Turisten Information.

Vor dem Konzert wird ein Abendessen im Refektorium angeboten. Informationen und Buchung des Abendessens gibt es unter der Nummer (0044) 01483 560471.

Bitte hier klicken, um das Konzert Trailer Video zu sehen.
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Re: Konzert in der Guildford Cathedral im Mai 2013

Beitragvon timjanni » Samstag 4. Mai 2013, 13:28

Libera hat angekündigt, dass 41 Jungen in Guildford auf der Bühne stehen werden.

Nur noch eine Woche.... :)
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Re: Konzert in der Guildford Cathedral im Mai 2013

Beitragvon Peer » Mittwoch 15. Mai 2013, 13:20

Hier ein erster kurzer Bericht über das Konzert in Guildford:
Erst einmal fand ich es spannend mein erstes Libera-Kirchenkonzert zu erleben. Ab dem Vormittag konnte man der Crew beim Aufbau zusehen. Insbesondere die Tests der Licht- und Soundanlage, sowie die Proben der Musiker waren sehr interessant und waren eine gute Einstimmung auf das Konzert.

Um 4 Uhr nachmittags wurde die Kathedrale dann geschlossen und kurz darauf kamen die Jungs dann, um ihrerseits zu proben. Durch die Glastüren konnte man dabei zuschauen. Insgesamt kamen die Jungs im Laufe des Tages drei Mal, zwei Mal zu Proben und dann zum eigentlichen Auftritt.

Kurz vor sieben war dann endlich Einlaß, sehnlichst erwartet von zu diesem Zeitpunkt schon hunderten von Leuten. Durch den Einsatz von Bühnenrauch bei den Proben und dank eines sehr sehenswerten Sonnenuntergangs war die Kathedrale in imposante Lichtstrahlen getaucht, was eine einzigartige Atmosphäre schaffte.

Das Konzert war, wie nicht anders zu erwarten, ein voller Erfolg. Mit 41 Jungs auf der Bühne, dazu vier Streicher, zwei Keyboarder und ein Drummer plus die Akustik der Kathedrale, wurden meine Erwartungen weit übertroffen. Einziger Wermutstropfen war ein leicht defekter Lautsprecher, der ab und an nicht ganz so passende Töne von sich gab.

Meine absoluten Highlights waren das Solo von Matthew Jansen in "I vow to thee", ihr neuer Song "I´m dreaming of home" und ein absolut perfektes "Mysterium", bei dem vom Gesang bis zu den spektakulären Lichteffekten alles stimmte.

Für weitere Impressionen, insbesondere Bilder aus Guildford und von den Konzerten, schaut euch folgende englische Blogs an (die ersten beiden von mir):

http://ontic5.blogspot.de/2013/05/guild ... sions.html

http://ontic5.blogspot.de/2013/05/guild ... t-day.html

http://madinelover.blogspot.de/2013/05/ ... IN+LOVE%29

http://liberasworld.blogspot.de/2013/05 ... chive.html

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Re: Konzert in der Guildford Cathedral im Mai 2013

Beitragvon Sue » Montag 20. Mai 2013, 14:08

Ganz lieben Dank für den Kurzbericht & die tollen Links lieber Peer!

Bei mini-angels.blogspot.com (Blog von Lexi & Lauren) habe ich auch was zu dem Konzert gefunden. 10 Neulinge bei Libera auf der Bühne, das ist viel & sehr schön! Auch damit das Liam Connery & Daniel Fontannaz, jetzt mit ihren Männerstimmen, wieder auf der Bühne auftauchen habe ich nicht gerechnet. :D
Deutschsprachiger Youtube-Kanal zu Libera
http://www.youtube.com/user/LiberaFansGermany


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Re: Konzert in der Guildford Cathedral im Mai 2013

Beitragvon mawi » Samstag 25. Mai 2013, 22:06

Ich hätte es eigentlich schon längst tun sollen, aber aus irgendeinem Grund hatte ich meinen Bericht noch nicht in diesem Forum gepostet. Ich hole es hier hiermit nach. Choralix und Timjanni mögen mir verzeihen, dass es der gleiche Bericht ist, den ihr schon anderweitig gelesen habt.

Nun habe ich also England das erste Mal in Grün gesehen. Schön! Wirklich schön!
Meine Besuche in London lagen bislang im November, Dezember und im März und so hatte der Besuch des LIBERA-Konzerts in Guildford für mich einige Premieren zu bieten.

Premiere 1: Abendflug, endlich mal nicht in der Nacht aufgestanden!
Premiere 2: Das Land in grün gesehen!
Premiere 3: Nichts von London gesehen!
Premiere 4: Nicht alleine auf dem Zimmer!
Premiere 5: Stressfreien Flughafentransfer!
Premiere 6: Drei Weltpremieren in einem Konzert!

Freitag Abend machte ich mich also auf zum Flughafen, wie gewohnt mit reichlich Karenzzeit. So war es dann schon fast ärgerlich, dass niemand mit Ausnahme des Personals am Check-In Schalter war. Gleiches Bild bei Pass- und Sicherheitskontrolle. Es blieb mir sogar Zeit für ein Pläuschchen mit einem der Polizisten, den ich vom Sport her kenne.

Der Flieger kam verspätet und somit verspätete sich auch der Abflug. Trotzdem kam ich einigermaßen pünktlich in Stansted an und fand mich plötzlich in einer langen Schlange Wartender wieder. Die Passkontrolle. Eigentlich ja ein Vorgang der zügig vorangeht, aber hier bewegte sich in meiner Schlange nichts. Auch in den anderen Schlangen kaum Bewegung. Als so ziemlich letzter überhaupt passierte ich gefühlte Stunden später diesen Punkt, schnappte meinen Koffer und wurde auch sogleich von meinem Fahrdienst empfangen. Wir waren nun zu viert, neben Choralix noch zwei weitere Personen (A. und F.), die dieses Forum nicht kennt und eine davon kannte ich bislang auch noch nicht.

Die Fahrt mit dem Mietwagen nach Guildford war zeitlich kürzer als gedacht und so konnten wir schon kurz nach 22 Uhr unsere Zimmer beziehen und in der Bar des Hotels auf unser "Wiedersehen" und das bevorstehende Konzert anstoßen. Da bestand unsere Gruppe auch schon aus fünf Personen, denn Timjanni hatte sich klammheimlich im gleichen Hotel eingenistet und uns im Treppenhaus aufgelauert. Hätte man besser kaum planen können.

Der Samstag begann mit englischen Frühstück vom Buffet und nach kurzer Einigung über den Tagesablauf begannen drei fünftel von uns mit der Erkundung der Stadt. Der Weg führte uns durch die historische Einkaufsstraße zum örtlichen Plattenhändler (selbstverständlich ohne den erhofften Erfolg), hinauf zum Castle, hinab zur Hausbootvermietung und schließlich auf der anderen Seite hinauf zur Kathedrale. Der Aufbau für das Konzert war in vollem Gange und wir trafen auch ein fünftel von uns wieder. Nach kurzer Begutachtung der Bühnenkonstruktion und der ausgefallenen Kathedrale begannen wir mit dem Abstieg und trafen kurze Zeit später jamesphillip. Tja, die Welt ist klein, besonders an Tagen von LIBERA-Konzerten. Der Weg zum Hotel führte uns noch einmal durch die Stadt, mit kleinen Zwischenstationen, wobei wir uns eine kleine Fotoausstellung anschauten, Kaffee und Ginger Beer in einem überheizten 12-Mann-Zelt genossen und schließlich eine Kunstgalerie besuchten. Immerhin, ab 750 Pfund konnte man ein vernünftiges Bild erwerben, Kleinigkeiten waren dann schon einmal ein wenig teurer.

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Da die Luftfeuchtigkeit im Laufe des Nachmittags recht hoch war fuhren wir gegen 18 Uhr mit dem Auto zur Guildford Cathedral. Parkplätze standen dort ja genügend zur Verfügung. Es war bewölkt als wir ankamen, aber es schien die Sonne als wir uns in die Warteschlange einreihten. Es war schön zu sehen, dass die Schlange immer länger wurde.

Zumindest hinter uns. An die Wartenden wurden zum Zeitvertreib bereits Programmhefte verkauft, aber für die signierten kamen wir bereits zu spät. Tja, da habe ich doch glatt 6 Pfund gespart. Die Titelfolge war erwartungsgemäß gleich wir bei den Konzerten in Taiwan und Korea, aber mit einem zusätzlichen Titel. Und zwar einen, den es bislang noch nirgendwo zu hören gab. Eine Weltpremiere sozusagen, zumindest für LIBERA.
Vorwegnehmen kann ich schon einmal, dass das Konzert keine exakte Kopie der Konzerte der Asien-Tour war, da es auch kleinere Veränderungen in den Verteilungen der Solostimmen gab. Und statt 26 waren ja auch 41 Sänger angekündigt, noch eine Premiere für LIBERA.

Wir trafen nun auch auf zwei weitere german Fans uns Peer, womit sich nun alle uns bekannten aus Deutschland angereisten Personen begrüßt und untereinander bekannt gemacht hatten.

Noch bevor das Konzert begann zog ein Lichtspektakel, das LIBERA sicher nicht eingeplant hatte, die Besucher in ihren Bann. Die Sonne war zum späten Abend noch einmal richtig herausgekommen und warf ein gleißendes Licht durch die hohen Fenster des auf der Westseite gelegenen Eingangsportals. Zumindest für den ersten Teil des Konzerts waren die üblichen Lichteffekte eigentlich überflüssig und die Sänger wurden mehr durch die Sonne als durch die eigene Lichtanlage geblendet. Die Musiker waren diesmal, anders als üblich, vor dem Chor untergebracht. Neben den "Kinetic Strings" nahmen Simon Roth, Steven Geraghty und Joshua Madine an den Instrumenten Platz. Robert Prizeman dirigierte diesmal ausnahmsweise von vorne.

Und so möchte ich nun zurückblickend noch einmal in das Konzert eintauchen.

Ein einleitendes Instrumental gab den Sängern Zeit auf die Bühne zu kommen.
Dabei zogen sie durch den Chorraum hinter der Bühne zweireihig ein und verteilten sich auf der Bühne. Sollte aus dem Publikum jemand ein wenig müde gewesen sein, so war er spätestens mit dem Beginn des Dies Irae hellwach. Das Lied beginnt ohne Vorwarnung mit allen Stimmen und das nicht zu leise. Zu laut möglicherweise für die Lautsprecher, denn die gaben zwischendurch immer wieder mal zu verstehen, dass sie sich Altersgründen von dem Chor verabschieden müssen. Zumindest die vorne links. Ciaran sang den Solopart und gerade als man sich auf den Beifall vorbereiten wollte ging es nahtlos in das Gloria über, wofür dann auch die Kleinsten von LIBERA die Bühne enterten. Was die Sonne nicht schaffte besorgten nun die aufgebauten Scheinwerfer. Libera stand in einem leichten Halbkreis und war von gleißenden Licht umgeben. Gänsehaut pur, als sich zum Finale des Liedes alle direkt nach vorne umdrehten und Musik und Gesang ein wenig an Lautstärke zulegten. Und es sollte nicht das letzte Lied mit Gänsehauteffekt gewesen sein. Song of Life wurde von Isaac gesungen und klingt immer noch etwas ungewohnt, was aber sicher daran liegt, dass ich die CD-Version mit Ralph zu häufig gehört habe. Ein 10jähriger klingt halt etwas anders und Isaac hat seine Aufgabe sehr gut gemacht. Und er lässt am Ende des Liedes den Ton schön lange ausklingen. Das habe ich bei Ralph live nie so gehört. Voca Me ist immer wieder ein schönes aber auch schrilles Lied. Ciaran sang Solo, Thomas war für die hohen Parts zuständig und als am Ende sich offenbar einige hohe Stimmen vereinten und sich bis zum finalen "Schrei" hochschraubten, war das mal wieder der passende Augenblick um Gänsehaut zu bekommen. Es folgte das Sanctus, dass zum Ende nach einem kurzen Violinensolo mit einem vom Matthew Jansen gesungenen Sanctus abgeschlossen wurde. Es ist schon merkwürdig, dass man eine "Solisten" extra erwähnt, der nur ein einziges Wort gesungen hat, aber wenn man erlebt hat, mit welch sauberer und klanglich runden Stimme er das Lied hat sanft ausklingen lassen, dann weiß man erst warum.
Länger konnte man seine Stimme dann bei I Vow To Thee My Country genießen. Dabei war Matthew ohne Probleme in der Lage von der etwas gedämpften Tonhöhe des normalen Soloparts bis zum extrem hohen Ton am Ende des Liedes zu gehen.
Beim Salva Me sang Michael Ustynovych-Repa die Salvas. Als Einziger hatte er keine Kapuze auf, bei den anderen konnte man teilweise gar keine Gesichter mehr erkennen. Ich kann beim besten Willen nicht mehr sagen, ob hier ein Solopart vorhanden war oder das Lied im Chor gesungen wurde.
Die erste wirkliche Überraschung des Abends war Eternal Light. Nicht als Lied an sich, auch nicht, dass mit Lucas Wood ein neuer Solist präsentiert wurde. Nein, die Qualität das Solos war die Überraschung. Für Lucas brauchte man keine Bonuspunkte für das erste Mal vergeben, klasse!
Das Programmheft hatte ja den neuen Titel bereits verraten und so war ich sehr gespannt auf I'm Dreaming of Home. Vielleicht zu gespannt, denn spätestens nach einer Minute hatte Ernüchterung die Vorfreude auf das Lied vertrieben. Ich hatte das Gefühl es wieder mit einem der japanischen Komponisten zu tun zu haben und es erinnerte mich in irgendeiner Weise an Song of Life. Interessanter wurde es erst, als Thomas mit seinem Solo das Lied zum Leben erweckte und es danach auch kraftvoller weiterging. Aber trotzdem will es mir noch nicht gefallen. Unharmonisch finde ich, dass in der Melodie auf eine absteigende Tonfolge urplötzlich ein Sprung auf einen hohen Ton kommt. Zweifellos passt der Grundstil des Liedes zu Libera, aber bislang gefällt es mir noch nicht. Über die Herkunft des Songs wurde ja bereits geschrieben.
How Shall I Sing That Majesty sorgte für ein letztes Mal Gänsehaut vor der Pause. Überraschender Weise nicht von Eoghan gesungen, sondern von Matthew Jansen, zusammen mit Jude Collins und Lucas Wood. Als Hochtonspezialist brachte Thomas mal wieder das Finale in die gewünschte Tonhöhe knapp unterhalb der Kathedralendecke, wobei er natürlich tatkräftig vom restlichen Chor unterstützt wurde.

Pause!

In dieser Pause habe ich nun ein wenig geschlafen. Nein, natürlich nicht beim Konzert. Nur war es jetzt halb eins in der Nacht und ich war einfach zu müde zum Weiterschreiben.
Die Sonne hatte sich inzwischen fast schlafen gelegt, so dass die Kathedrale nun vom eigenen Licht beleuchtet wurde. Bühne und dahinter liegender Chorbereich waren in einen mystisch anmutenden violetten Lichtschein gehüllt. Und mystisch ging es in der zweiten Hälfte auch gleich los, mit Mysterium. Zuvor erklang jedoch ein gregorianischer Gesang (Kyrie), der stimmlich nicht so ganz zu dem bisher gehörten passen wollte. Während des Kyrie zogen die Sänger wieder durch den Chor ein und verteilten sich auf der Bühne, während das Mysterium bereits begann. Ich hatte jetzt schon gelesen, dass das Kyrie von den älteren Sänger gesungen worden sein soll. Ich konnte die Stimmen überhaupt nicht einordnen und hatte das Gefühl, dass das Kyrie, wie auch der Beginn des Mysterium eingespielt wurden. Andererseits weiß ich, dass LIBERA so etwas nicht macht.
Wie zu Beginn des Konzerts erfolgte auch hier ein nahtloser Übergang in Orinoco Flow und es standen wieder alle Sänger auf der Bühne. Im Verlauf des Konzerts habe ich kaum wahrgenommen, wann die Minis auf die Bühne kamen und wann sie sie wieder verlassen haben. Meistens standen sie verdeckt in zweiter Reihe und wenn man doch mal einen durch die Gesichter der anderen hindurch erspäht hatte, wusste man auch warum. Da gab es dann schon mal die ein oder andere Privatunterhaltung und Kasperei.

Orinoco Flow war optisch und akustisch ein Genuss. Bei 41 Kindern auf der Bühne mussten sie natürlich ein wenig zusammenrücken und am Ende standen sie in mehreren Reihen dicht hintereinander als massive Einheit vor dem Publikum. Mir gefällt dieses Lied aus zwei Gründen besonders gut. Es ist ein wenig schneller als die meisten anderen Lieder und es verzichtet auf einen Solopart. Was nicht heißen soll, dass ich die Solos sonst als störend empfinde, aber es ist eine willkommene Abwechslung.

Isaac sang sein Far Away souverän und wurde dabei von Thomas unterstützt. Es ist immer wieder interessant, wenn sich zu einer Solostimme eine zweite gesellt und beide zusammen eine neue Stimme entstehen lassen. So dann auch bei The Fountain, das dominant von Matthew Jansen gesungen wurde, Thomas aber begleitend eingriff. Auch hier zeigte sich die Dynamik von Matthews Stimme, denn er sang anfangs mit einer etwas tieferen Tonlage und ging mühelos bis zu den höchsten Tönen hoch.

Eine weitere Überraschung folgte beim Ave Verum. Samuel Wiggin glänzte mit seinem ersten Solo. Und das wörtlich. Der Solopart war nur kurz, da das Lied überwiegend vom Chor gesungen wird, aber Sam hat super gesungen und wird sicherlich noch häufiger als Solist zu hören sein. Ich habe keine Ahnung mehr, wer danach How can I Keep from Singing gesungen hat, aber das Lied hat stattgefunden.

Bei Stay with Me wurde das Solo auf "Vielstimme" umgestellt und Cassius bekam nur zum Schluss einen kurzen Solopart zugeteilt. Auf mich wirkte das Lied dadurch ein wenig fremd, was aber ganz sicher auch daran liegt, dass ich die Version mit Joe Platt einfach zu häufig gehört habe und diese Stimme einmalig schön in den Song integriert wurde.

Und dann kam er doch noch. Beim "Tallis's Canon (Glory to Thee My God) sang Eoghan mit der Sicherheit, die ich von ihm kenne. Mit Exultate, gesungen von Thomas kündigte sich das Ende des Konzertes an. Es gab noch einmal reichlich Gänsehaut und nach verklingen des letzten Tones tosenden Beifall und Standing Ovations. Die Kinder auf der Bühne waren sichtlich froh auch dieses Konzert erfolgreich gemeistert zu haben. Doch ihre Arbeit war noch nicht ganz getan, es gab ja noch die Zugabe: Libera in voller Länge mit Eoghan und Dylan als Solisten.

Nach Ende des Liedes gab es natürlich noch einmal großen Applaus und Standing Ovations. Die Sänger blieben noch kurz stehen, verneigten sich mehrfach zusammen mit den Musikern und Robert Prizeman, winkten dem Publikum zum Abschied zu und verschwanden. Als gleich darauf das Licht anging war es, als würde man, eben noch im Kirchenschiff schwebend, plötzlich mit voller Wucht auf dem Kirchenboden aufschlagen.

Nun war Zeit für die ein oder andere kleinere Unterhaltung und um sich bei Steven Philipp für das Konzert zu bedanken.

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Den restlichen Abend verbrachten wir in der Hotelbar, zusammen mit allem was Rang und Namen hatte. Früh am Morgen fanden wir dann auch unsere Hotelzimmer wieder.

Am zweiten Morgen folgte einem ausgiebigen englischen Frühstück ein längeres Arbeitsgespräch und schließlich Freizeit. Ich entschied mich für einen Alleingang am River Wey (eigentlich ein Kanal) in Richtung Süden, genoss auf halber Strecke zwischen Guildford und Godalming einen Cider in einem Restaurantgarten und wanderte weiter meinem Ziel entgegen. Dank ständigem Handykontakt wussten auch die anderen immer wo ich war und als ich dann im Supermarkt gerade beim Bezahlen einen Anruf erhielt brachte es mich so durcheinander, dass ich den Markt durch den Notausgang verließ. Alarmanlage ging zwar an, aber bezahlt hatte ich ja.

Godalming verließ ich vom Bahnhof aus mit dem Zug, der mich ganz entspannt in wenigen Minuten nach Haslemere brachte, den berühmtesten Bahnhof in der Geschichte Liberas, und dass obwohl Libera damit gar nichts zu tun hat. Dort wurden wir wieder zu einem Quartett, oder war es gar ein Ka-Tet? Spätestens seit ich in der Firma neuerdings Kennzeichen mit TET auf den Tisch bekomme bin ich mir nicht so sicher, ob mich der Dunkle Turm nicht doch irgendwo verfolgt.

Da wir mit dem Auto unterwegs waren konnten wir den Drehort eines Videos besichtigen und erreichten noch während der Öffnungszeiten die Arundel Cathedral, die wir uns in aller Ruhe anschauen konnten. Da eine Stadtbesichtigung bei Regen nicht so viel Spaß macht und ich ohnehin schon über den Besuch in Arundel gemeckert hatte (Ich möchte dort mal ein oder zwei Tage verbringen, aber nicht vorher schon die Hälfte gesehen haben), machten wir uns auf den Heimweg. Ein kleiner Snack (außer Choralix hat zum Glück niemand gesehen, wie ich gegessen habe) und zwei Bierchen in netter Gesellschaft rundeten den Abend dann ab. Als dann, wie an den beiden Abenden zuvor, hinter der Bar ein Glas zu Bruch ging, fühlten wir uns irgendwie wie im Film "Und täglich grüßt das Murmeltier". Leider konnten wir nicht mit Gewissheit sagen, dass es immer die selbe Urzeit war. Wenn man auf diese Weise den Samstag hätte noch einmal erleben können....

Der Montag war der Tag der Abreise und da ich noch ein paar Fotos von der Kathedrale haben wollte schlich ich mich ohne Frühstück davon und kämpfte mich durch den morgendlichen Berufsverkehr. Damit meine ich mehr die hektischen Fußgänger, die alle zielstrebig irgendwo hin mussten. Auf dem Rückweg sollte ich dann noch ins Grübeln kommen, was die englischen Schuluniformen betrifft. An dunkle Anzüge und Krawatten habe ich mich ja schon gewöhnt, aber mir sind doch tatsächlich drei Jungs im Tarnanzug entgegengekommen. Na, vielleicht hatten die gerade Projektwoche.

Abfahrt war kurz nach Neun, Ziel erst einmal Stonehenge. Den Eintritt sparten wir uns, denn Steine kann ich mir woanders auch kostenlos anschauen. Hier auch, nur ein paar Meter weiter weg. Nächstes Ziel: Bath. Ist ja auch naheliegend, wenn man Seife kaufen möchte. Wie auch bei Arundel war ich von der Idee nicht so angetan (gleicher Grund), beugte mich aber der Mehrheit, zumal mir keine Alternativen einfielen. Diese fanden wir auf der Fahrt zum Flughafen und vielleicht benötigt man diese ja noch ein ander mal.

Es wird Zeit den Bericht zum Ende zu bringen und möchte zum Abschluss noch einmal zum Konzert zurückkehren. Es war schön, natürlich. Den kleinen Sängern hat man den Spaß am Singen ebenso angesehen wie die Konzentration auf ihre Aufgabe. Es war nicht alles perfekt, vor allem nicht der Lautsprecher auf der vorderen linken Seite. Das Licht schien manchmal ein Eigenleben zu führen und die Tontechnik meinte es an manchen Stellen zu gut, wenn ein Wechsel von leisen in laute Passagen erfolgen sollte. Die Kinder haben alle hervorragend gesungen, es gab keine Patzer, keine Unsicherheiten und die Einsätze passten.
Nur ein Mal hatte ich das Gefühl, dass eine Gruppe nicht ganz synchron war. Aber nur kurz und ich kann mich auch getäuscht haben. Wenn man dann noch berücksichtigt, dass der Großteil der Solisten gerade einmal 10 Jahre ist, dann ist das schon enorm. In anderen Chören werden die Jungs in dem Alter gerade erst aufgenommen. Andererseits merkt man das junge Alter natürlich, vergleicht man die Stimmen mit den CD-Versionen. Bei den Liedern habe ich immer wieder versucht herauszufinden, wer an bestimmten Stellen die entscheidenden Töne singt, aber es war fast nicht möglich. Selbst als beim Mysterium alle Sänger nach unten blickten und nur Lucas geradeaus schaute bewegte sich sein Mund beim Singen nur wenig. Und so hoffe ich, dass ich die Solisten und "Hochtonspezialisten" alle richtig zugeordnet habe, da ich diese letztlich aus anderen Quellen übernehmen musste. Choralix hatte mich am Anfang des Konzertes noch darauf hingewiesen, dass Isaac wieder einmal einen zu kurzen linken Ärmel hatte. Lustig war es auch, Jude beim Singen zu beobachten. Die Form, die sein Mund dann annimmt ist sicherlich einmalig.

Ich hatte bislang nichts über die üblichen Reden geschrieben, da ich den Fluss der Lieder nicht unterbrechen wollte. Für Dauergäste nutzen sich die Reden natürlich irgendwann ab, so dass man über die kleinen Gags nicht mehr so ehrlich lachen kann. Ben und Cassius hatten anfangs über die altersmäßige Zusammensetzung des Chors gesprochen, dabei erwähnt, dass Liam der älteste Sänger ist und die jüngsten gerade einmal sieben Jahre sind. Da Isaac als Solist des folgenden Liedes genau hinter ihnen stand, wurde gleich noch erwähnt, dass er 10 Jahre alt ist.
Cassius und Michael U-R stellten ihr Maskottchen Moose vor, welches den Chor bereits seit 20 Jahren begleitet und damit ältestes Mitglied des Chores ist.
Jude stellte wie üblich die Musiker vor. Vielleicht saßen die Musiker auch deswegen vor dem Chor, damit nicht versehentlich wieder einer vergessen oder falsch benannt wird. Diesmal hat er jedenfalls alle gefunden.
Michael U-R machte wieder seinen Spaß mit Cassius als sie über ihre Roben erzählten und die Schwierigkeit die sauber zu halten.
Eine neue Rede haben sie dann aber doch eingebaut. Ciaran berichtete vom Singen und Proben und dass sie zum Lockern der Stimme zum Teil sinnlose Sachen singen. Wer sich mit Chören auskennt, wird so etwas sicherlich kennen. Dazu brachten sie Kostproben mit musikalischer Begleitung. Da die Kinder schnell sangen, klangen sie Stimmen ganz anders als gewohnt. Absolut lieblich und niedlich und butterweich.
Ben bedankte sich bei den geschätzten 800 Besuchern für ihr Kommen und vergaß auch nicht zu erwähnen, dass einige um die halbe Welt gereist seien. Damit waren wir dann wohl nicht gemeint.

Ich danke jetzt auch, zuerst LIBERA für das tolle Konzert und dann meiner ständigen Begleitung für die nette Gesellschaft.

noch ein paar Bilder gibt es hier
http://mini-angels.blogspot.de/2013/05/guildford-pictures-from-martin.html
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Re: Konzert in der Guildford Cathedral im Mai 2013

Beitragvon mawi » Dienstag 28. Mai 2013, 21:20

Nun auch noch ein paar Bilder aus Guildford und Umgebung, sowie den Kathedralen von Arundel und Bath.
Auf diese Weise erfährt dann auch Choralix, wo ich mich so rumgetrieben habe.

http://marwieczo.smugmug.com/Irgendwo-in-Europa/2013-Guildford-Arundel-Bath/29671266_QsxXbX
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