Arundel-Konzert Mai 2014

Gespräche rund um die Konzerte und sonstigen Auftritte von Libera

Arundel-Konzert Mai 2014

Beitragvon mawi » Montag 19. Mai 2014, 23:42

Konzert in Arundel am 10. Mai 2014


What a wonderful (world) Concert

Nun bin auch ich aus dem Urlaub zurückgekehrt und es wird Zeit einen kleinen Reisebericht zu verfassen. In 2 Flugzeugen, 16 Zügen, 2 Autos, einem Katamaran, diversen Bussen und U-Bahnen habe ich den vergangenen 10 Tagen etwa 3.000 + X Kilometer zurückgelegt. Nur der Vollständigkeit halber möchte ich erwähnen, dass noch ungezählte zu Fuß zurückgelegte Kilometer dazukommen.

Bereits am 07. Mai führte mich der Weg nach London, um dort zwei entspannte Tage zu verbringen. Am Mittwoch blieb Zeit für eine dringende Besorgung, einen Besuch des Towers, weitläufige Streifzüge in der Umgebung meines Hotels und einen Pubbesuch. Am Donnerstag spannte ich den Schirm auf, erkundete den Battersea-Park bis ich leicht angefeuchtet war, kaufte mir eine Karte für "Phantom of the Opera" (ich ging auch hin, tolles Musical), ging ins Kino und endete im gleichen Pub wie am Vorabend. Ist schon praktisch, wenn die Bushaltestelle direkt davor ist und der Bus einen vor dem Hotel wieder rauswirft. Das Busfahren macht oben übrigens besonders viel Spaß.

Es wurde Zeit für den ersten Quartierwechsel. Auf ins Seebad Littlehampton! Englische Hotels sind ja, vor allem wenn man nach oben hin eine finanzielle Grenze setzten muss, nicht unbedingt für Komfort, Sauberkeit und Großzügigkeit berühmt. Das "Guest House" überraschte aber durchaus in allen Punkten. Ein freundlicher Gastgeber, ausreichend Platz, alles absolut sauber, viele liebevolle Details und ein "a l carte" zubereitetes Frühstück in einem tollen "Dining Room" mit Meerblick. Was will man mehr.

Der erste Anlauf für einen Spaziergang nach Arundel endete in einer Pfütze, oder besser gesagt, kurz davor. Der zweite Versuch mit dem Bus klappte dann besser und so hatte ich reichlich Zeit das schöne Örtchen zu erforschen. Ich war ja fast das erste Mal in Arundel und so kannte ich eigentlich noch nichts. Natürlich erstattete ich auch der Kathedrale einen Besuch ab, in der noch die letzten Vorbereitungen für das Event des Jahres vonstatten gingen: die Fenster wurden geputzt. Aber wozu? Licht von außen ist doch eigentlich gar nicht erwünscht.

Nach einem weiteren Spaziergang durch den Ort, einem Apple-Pie in einem netten Cafe, einem Spaziergang durch die angrenzende Natur und einer netten Unterhaltung mit einem einheimischen Hund und seinem Frauchen führte mich der Weg zurück nach Littlehampton, zu Burger, Ale und Eisbecher und einem langen Abend auf der Strandpromenade. Wegweise sind hier übrigens an manchen Stellen nicht sehr aussagekräftig.

Nächtlicher Besuch sorgte dann auch für die vorgesehene Auslastung des Zimmers, denn Choralix und A. hatten irgendwann zwischen ein und zwei Uhr a.m. ihr Ziel erreicht.

Warum auch immer, am Samstag schafften wir irgendwie nichts. Ein kleiner Bummel durch Littlehampton, eine Funktionsprüfung der Geldautomaten und eine kleine Exkursion zu einem Kreidefelsen, mehr war nicht drin. Beeindruckend war bei dem letzten Punkt die Kraft des Windes. Der war an der Küste so stark, dass man sich nach vorne fallen lassen konnte ohne umzufallen. Irre.

Nach Cafe und Sandwich war es soweit, die Engel baten um Gehör.


Für ein LIBERA-Konzert in der Heimat standen schon fast ungewöhnlich wenig Kinder auf der Bühne. Von den 25 im Programmheft aufgeführten Namen kamen drei nur sporadisch auf die Bühne, so dass meist 22 Sänger für den LIBERA-Sound sorgten. Durchaus ausreichend, zumal die Kathedrale in Arundel so groß nun auch wieder nicht ist. Es wurde sicher schon erwähnt, aber da ich bislang nicht ins Forum geschaut habe, hier kurz die Auflistung der anwesenden Sänger:

Marc Alvares, Shay Balsekar, Ciaran Bradbury-Hickey, Gabriel Collins, Thomas Delgado-Little, Benjamin Fairman, Alexander Gula, Matthew Jansen, Timothy Lee, Isaac London, Alessandro Mackinnon-Botti, Matthew Madine, Eoghan McCarthy, James Menezes, Michael Menezes, Alexander Montoro, Jakub Niedermaier-Reed, Cassius O'Connell-White, Matthew Rangel-Alvares, Bertramo Smart, Camden Stewart, Rocco Tesei, Mark Ustynovych-Repa, Sam Wiggin, Lucas Wood

Das Konzert begann mit einem kleinen Intro, das die Sänger nutzten um auf der Bühne Aufstellung zu nehmen. Erstes Lied: Joyful, Joyful. Ich hörte es nun zum ersten Mal und durfte feststellen, dass es an "Joy to the World" angelehnt ist, ohne aber identisch zu klingen. Mir schien es, dass manche Elemente übernommen wurden, andere aber komplett anders waren. Ich habe noch gar nicht geprüft, ob es das Lied in dieser Form von anderen Interpreten gibt.

Es folgte ein wunderschönes Sanctus, wobei aus der Reihe hinter uns nach jedem Lied ein "wonderful" zu hören war. Über die anderen Geräusche einer vermutlich bald sterbenden Person möchte ich mich gar nicht weiter auslassen. Zurück zum Sanctus, das diesmal mit einem Doppelsanctus abgeschlossen wurde. Irgendwie bin ich der Meinung das in dieser Form schon einmal gehört zu haben, weiß aber nicht wo. Solist für diese zwei Worte war Bertie Smart, der damals auf den Kanalinseln nie so recht seinen Platz gefunden hatte und zuletzt schon abhanden gekommen geglaubt wurde. Schon damals hieß es, dass er eine sehr schöne Stimme hat und die hat er tatsächlich. Da dürfte bald ein größeres Solo folgen.

Ben und Cassius begrüßten das Publikum, erzählten über das unterschiedliche Alter, stellen Alex Gula mit 8 als jüngsten und Henry mit 14 als ältesten Sänger vor. Cassius erwähnte, dass er mit sieben Jahren im Chor angefangen hat und nun seit fünf Jahren dabei ist. Dann zeigte er auf den mit 11 Jahren "mittelalten" Isaac und kündigte ihn als nächsten Solisten an.

Dieser sang Song of Life in gewohnt schöner Weise und schon erhallten Stimmen aus allen Richtungen durch die "Cathedral". Voca Me! Faszinierend finde ich immer wieder den Schluss des Liedes, wenn sich alle Stimmen zu einem, man könnte sagen - "Schrei" vereinigen um dann mit einem sanften und leicht mystischen Voca Me zu enden.

Amazing Graze ist neu, wenn auch nicht wirklich neu und als Lied erst recht nicht unbekannt. Trotzdem unterscheidet sich die neue Version deutlich von dem zuletzt 1996 veröffentlichten Lied. Den Solopart sang Ciaran, der gleich darauf zusammen mit Cassius die nächste Rede hielt.

Bereits zwei Ave Maria hat LIBERA veröffentlicht und so dachte ich, dass sie eine der beiden Versionen hervorgeholt haben. Schwer zu singen sind sie wohl beide. Aber nein, es war ein "neues" Ave Maria und ich dachte sofort an Schubert. Thomas hat absolut souverän gesungen und für mich war es das schönste Lied des Abends.

Salva Me, der Klassiker. Ich konnte nicht sehen wer hinten stand und die Salvas gesungen hat, aber in Amerika war es Alex Montoro. Nach How can I keep From Singing? mit Thomas als Hochtöner folgte eine süße Rede von Alex Gula und Gabriel Collins über ihren Beginn im Chor und was sie sich so alles für ein Konzert merken müssen.

Auch ohne den Befehl von Arnold Schwarzenegger erhalten zu haben kniete Isaac sich für sein Solo in Hymn to Mary nun hin. Interessant war hier zu sehen, wie professionell alle Beteiligten mit kleinen Fehlern umgehen. Denn Isaac setzte - ich meine zur zweiten Strophe - an und verstummte sofort. Das Instrumental ging weiter und Isaac setzte wieder ein, aber mit einem anderen Text. Was erst so wirkte als hätte er zu früh eingesetzt wirkte nun, als hätte er Text ausgelassen. Keine Regung im Gesicht, weder bei Isaac als auch beim Rest des Chores.

Der erste Teil des Konzertes endete wie gewohnt mit How Shall I sing that Majesty? Das Finale dieses Liedes ist immer wieder schön zu hören und ist perfekt als Einstimmung für die Pause geeignet.

Nach der Pause gab es wieder ein Intro, während dessen die Jungs zurück auf die Bühne kamen und nach einer kleinen instrumentalen Schleife Dies Irae sangen, mit Ciaran als Solisten und Übergang in Gloria in Exceslis.

Ciaran und Alessandro berichteten über die Reisen und stellten den meistgereisten Elch der Welt vor, ihr Maskottchen Moose. Dabei vergaßen sie nicht zu erwähnen, dass Moose auch einen im folgenden Lied erwähnten Ort bereits bereist hat. Orinoco Flow. Hier war die Choreografie etwas anders, da man auf die schnellen Drehungen verzichtete, oder habe ich sie übersehen?
Auf jeden Fall toll gesungen und immer wieder ein Genuss.

Dreaming of Home kennen bislang auch nur die Besucher der letzten Konzerte aber das nächste Lied war komplett neu: How Great Thou Art, im Solopart gesungen von Sam Wiggin. Leider erkannte ich das Lied nicht sofort, da im Anfangssolo keine Melodie zu hören war. Ob das von Robert so gewollt war? Die mir am ehesten im Ohr verbliebene Version von Straalen McCallum klingt jedenfalls ein wenig melodiöser.

Ciaran wollte die nächste Rede halten, war aber wohl in Gedanken noch bei der letzten, was er nach zwei Worten merkte, Pause machte und erneut anfing. Auch hier keine Regung im Gesicht. Erinnerte mich ein wenig an einen CD-Spieler, bei dem man das falsche Lied angewählt hat und schnell auf weiter drückt.
Es gab mal wieder ein paar Singproben aus der Aufwärmphase zu hören und meinetwegen können sie auch diese auf CD pressen, gerne auch ein wenig länger.

Stay with Me. Endlich mal wieder mit einer richtigen Solostimme. Oder besser zweien. In der ersten Strophe sang Alessandro, in der zweiten Lucas und in der dritten beide zusammen mit Cassius. Nur klang es in allen Strophen eigentlich gleich. Super.

Wayfaring Stranger ist ein weiterer komplett neuer Song, aber ich muss ihn wohl noch ein paar mal hören. Hängen geblieben ist jedenfalls bei mir nichts. Heißt nicht, dass der Song nichts taugt, aber ich konnte mir keine Melodie merken und er ist halt noch nicht so richtig bei mir angekommen.

Thomas war wieder dran, mit Glory to Thee, gefolgt von Bens abschließender Rede, mit der er sich bei allen Anwesenden für ihr Kommen bedankte.

Exultate bildete den Abschluss, wie schon häufiger, aber man wird auch schwerlich ein besseres Lied als Ausklang finden können. Natürlich sang Thomas auch hier das Solo.

Und wie gewohnt gab es nach dem Applaus auch wieder eine Zugabe, diesmal das ebenso neue Lied What a wonderful World. Bekannt aus der Fernsehwerbung. So befürchtete ich ein eher langweiliges Lied zu hören zu bekommen, aber weit gefehlt. Libera zauberte eine lange und teilweise druckvolle Version des Liedes unter die Kathedralendecke und bekam dafür am Ende noch einmal einen dicken und langen Applaus. Endlich auch mal so lange, dass alle Sänger unter Applaus komplett außer Sichtweite gelangen konnten.

Aber wie sie es taten muss man gesehen haben. Gerade die Kleinen winkten die ganze Zeit, drehten sich immer wieder um und kurz bevor sie verschwanden sah man den ein oder anderen Luftsprung. Böse Zungen behaupten ja, dass sie nur über den am Boden liegenden ........., nein das ist Quatsch.

Wie kann es sein, dass das Konzert nun schon wieder zu Ende war?
Unseren Kummer darüber ertränkten wir mit zwei leckeren Ales in einem Littlehamptoner Pub. Nein, in Wirklichkeit feierten wir damit die schönen Stunden.

Die Reise ging mit einem Zwischenstopp weiter nach Cambrigde, wo uns A. verließ und Choralix und ich nun zu zweit allein auf uns gestellt waren. Klappte prima. Im Hotel erhielten wir das größte Zimmer das ich jemals in England bekommen hatte, erforschten die Innenstadt, bewunderten den in vier Richtungen laufenden Bootsverkehr auf dem Fluss, besuchten den Evensong mit den King's Voices, ein Museum und den Botanischen Garten und Choralix hatte sogar noch die Zeit an zwei Colleges englische Geschichte zu studieren. Meine Hochachtung. Wir wunderten uns darüber, wie preiswert englisches Essen sein kann und freuten uns über die Gemütlichkeit des hotelnah gelegenen Pubs.

Am Mittwoch fing es in der Früh zurück nach Deutschland, zusammen mit Choralix, wo wir unsere Reise fortsetzten, schließlich A. wiedertrafen und erst am Sonntag gen Heimat (oder Wohnsitz) aufbrachen. Daher die Verspätung, für die die Deutsche Bahn diesmal keine Verantwortung trägt. (Alle Bahnen waren übrigens pünktlich, maximal 5 Minuten Verspätung. Muss ich mal gesagt haben.)

In der ganzen Zeit in England hatte ich immer das Gefühl weniger Schlaf bekommen zu haben als Choralix. A. hatte die Ohrpfropfen leider mitgenommen und in der letzten Nacht musste ich mir um 3:50 dann doch den iPod bemühen. Nightwish war da richtig entspannend.

Liebe Grüße
mawi
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Re: Arundel-Konzert Mai 2014

Beitragvon mawi » Montag 19. Mai 2014, 23:45

Ein paar Bilder vom Chor
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