... Fortsetzung (auch wenn manches jetzt doppelt und bereits bekannt ist)
Noch einmal zurück zu den Konzerten in Krakau und damit zuerst noch einmal in die St. Kazimierz-Kirche . LIBERA war mit 28 Sängern angereist, die natürlich die selben waren, die später auch in Vallendar aufgetreten sind. Namentlich waren dies:
Marc Alvares
Leo Barron
Emanuele Borrelli
Merlin Brouwer
Benedict Bywater
Gabriel Collins
Tadhg Fitzgerald
Alexander Gula
Adam Izghouti
Matthew Jansen
Peter Kielty
Timothy Lee
Isaac London
Gregor Lumsden
Alessandro MacKinnon-Botti
Matthew Madine
James Menezes
Michael Menezes
Alexander Montoro
Mathias Montoro
Oliver Mycka
Cassius O'Connell-White
Taichi Shinokubo
Camden Stewart
Rocco Tesei
Samuel Wiggin
Finn Wood
Lucas Wood
Bei der Betrachtung der Namen fiel auf, dass ein wichtiger und sehr vertrauter Name fehlt: Ciaran Bradbury-Hickey stand nicht auf der Liste und war auch tatsächlich nicht dabei. Wir konnten nur spekulieren. Hat ihn der Stimmbruch erreicht? War er vielleicht einfach nur mit seiner Familie in die Ferien gefahren? War er vielleicht in Deutschland wieder mit dabei? Letzteres passierte zumindest nicht.
Was selbstverständlich in keinem Programmheft stand mussten wir dann ohne Vorwarnung beim ersten Konzert in Krakau feststellen: Isaac sang keine Solos. Es war eine Frage der Zeit, aber da mit The Prayer, Angel und Wonderful World seine Lieder im Programm waren, hatte es sich vielleicht kurfristig ergeben. Ersatz war aber da und wahrlich kein schlechter. Alex Montoro, der bislang als Spezialist für die gesungenen hohen Noten bekannt war und dabei meist im Hintergund geblieben ist, trat nun zu The Prayer und Angel als Solist vor das Publikum. Natürlich war ich bei diesen Liedern eine andere Stimme gewohnt, aber Alex hat beide Lieder sehr gut und sicher gesungen. Und vor allem, man konnte den gesungenen Text fast an seinen Lippen ablesen. Im Gegensatz zu manch anderen machte Alex sehr deutliche Mundbewegungen und es machte Spaß ihm beim Singen zuzusehen.
Wonderful World wurde von Gregor Lumsden gesungen, der rein optisch irgendwie sogar ein wenig Ähnlichkeit mit Isaac aufweist. Ein wenig. Auch den Nachname ist nicht sooo unähnlich und häufig standen die beiden auch noch nebeneinander. Gregors Stimme ist recht einfach und natürlich und gerade deswegen wieder sehr interessant. Gab es beim ersten Konzert in Krakau noch minimale Unsicherheiten, so waren die in Vallendar nicht mehr auszumachen.
Ciarans Solo in Amazing Grace wurde nun von Camden gesungen, auch daran musste ich mich gewöhnen.
Mit Joyful, Joyful begann das Konzert in der der kościół św. kazimierza vor geschätzten 150 bis 200 Besuchern. Und anfangs sah es danach aus, als kämen gar keine Besucher. Ursprünglich war das Konzert wohl für 19.00 Uhr angesetzt, im Programm war 18.00 Uhr als Beginn genannt und letztendlich begann es dann doch um 19.00 Uhr. Nur, Informationen erhielt man nicht, mit Ausnahme einer Ansage durch Kavana gegen 18:30 Uhr.
Nach dem Sanctus, bei dem am Ende Merlin aus dem Halbkreis heraustrat und das abschließende Sanctus sang, trat Peter nach vorne und begrüßte das Publikum. An seiner Seite klebte Alex Gula, der die englische Ansage noch einmal ins polnische übersetzte. Das machte er bei jeder Rede und da dies zum Merken doch ein wenig viel war, hatte Alex den Text aufgeschrieben.
The Prayer, wie schon geschrieben, ertönte aus dem Mund von Alexander Montoro und beim Salva Me sorgte Gabriel Collins für die Salva-Rufe.
Den Eindruck von Vallendar hatten wir bei dem halb-deutschen Lied Abends, wenn ich schlafen geh' auch schon in Polen. Die ersten Textzeilen waren zu verstehen, danach verhinderte der einsetzende Canon das Erkennen einzelner Wörter. Auch fand ich den wieder in englischer Sprache gesungenen zweiten Teil des Liedes harmonischer. Sicherheitshalber wiederhole ich hier noch einmal, dass es sich dabei um das Lied Prayer handelt, das 2005 auf dem Album Visions erschienen ist. Acht Sänger standen dabei in unterschiedliche Richtungen schauend vor dem restlichen Chor und sangen den Haupttext.
Merlin war nun als Solist von Stay With Me gefordert, wie üblich mit nur wenig geöffnetem Mund. Die Lippen scheint er irgendwie nach innen zu ziehen, habe aber keine Ahnung warum. Taichi steuerte die Vokalisen bei.
Alessandro kündigte nach der folgenden Rede einen "amazing song" an, was natürlich bedeutetet, dass Amazing Grace erklingen würde. Mit Camden als Solisten wollte ich mich anfangs nicht so richtig anfreunden, muss aber sagen, dass seine Stimme gut zu dem Lied passt und in etwas so ist, wie man sie von einem "Schwarzen" erwarten würde. Interessanterweise hat Camden eine absolut klare Stimme, wenn der nicht im Libera-Stil singt, so dass er wunderbar auch in einen klassischen Chor passen würde.
Den Titel Creator hatte ich als Ankündigung im Programm auf der Internetseite zum Wolrd Youth Day gesehen und ich hatte schon die Vermutung, dass dies gar kein neues Lied ist. Nach den ersten Klängen war klar, das Lied kennen wir bereits. Aber ich musste erst in meiner Musiksammlung suchen um auf Sempiterna zu kommen.
Bei Angel habe ich im Geiste Isaac gehört, Alex Montoro stand aber als Solist vor dem Publikum und auch hier hat er super gesungen.
Taichi kündigte die Pause an, die jedoch noch gar nicht kam. Denn Exultate stand noch als Finale der ersten Hälfte auf dem Programm, mit Merlin als Solisten für den Beginn des Liedes und den den zweiten Teil. Da hatte aber schon Applaus eingesetzt, der aber schnell wieder verstummte, als das Publikum seinen Irrtum bemerkte. Das war in dem Fall bei allen drei Konzerten in diesem Sommer so, in England trat dieses "Problem" nicht auf. Wenn man das Lied nicht kennt kann man allerdings auch nur schwer feststellen, dass es noch nicht zu Ende ist, da in der Mitte des Liedes absolute Stille ensteht. Die Stimmen verklingen und erst nachdem auch die Instrumente ausgeklungen sind geht es mit dem Gesangssolo wieder weiter. Merlin hat sich dadurch nicht irritieren lassen, problemlos den Einsatz gefunden und einfach weitergesungen.
Nach der Pause erklang das Stimmengewirr zu Voca Me. Dieses Lied ist insofern ungewöhnlich, da es sehr lange dauert, bis textlicher Gesang ertönt. Erst ab Minute 1:13 (auf CD) fängt der Solist an zu singen, wofür ich bei dem Konzert Camden notiert hatte.
San Damiano hatte man passenderweise ins Programm genommen und meines Wissens nach erstmals unter dem Namen Libera gesungen. Passend, da San Damiano ein Pilgerort ist und mit der ganzen Pilgerbewegung zum Weltjugendtag, aber auch später in Vallendar, wunderbar passte. Natürlich hat Robert Prizeman das Lied angepasst und ihm vor allem einen neuen und druckvollen Beginn vergeben. Dieses einleitende Element tauchte später im Lied noch einmal auf und verlieh dem Lied zusätzlich eine etwas geheimnisvolle Note. Für mich spontan eines meiner Lieblingslieder der gehörten Konzerte.
Nach einer weiteren Rede von Peter kündigte er als nächste Lied eine schottische Hymne an und meinte damit Morning has Broken. Einen direkten Hinweis auf die Entstehung des Liedes in Schottland oder irgendeinen anderen Bezug habe ich allerdings bislang nicht gefunden.
Wayfaring Stranger war natürlich Alessandros Aufgabe, bevor Alex Montoro sich bei Sacris Solemnis wieder zu Wort meldete, wobei der Beginn des Liedes, anders als auf CD, vom Chor gesungen wurde.
Und wieder war Alessandro an der Reihe, diesmal mit How Great Thou Art. Ich liebe seine leicht mystische Stimme in Kombination mit der souveränen Art, wie Alessandro vor dem Publikum steht.
Bislang hatte man nicht gemerkt, dass für ein LIBERA-Konzert eigentlich recht wenig Besucher in der Kirche waren. Da die Kirche selber klein war schien sie zumindest einigermaßen gut gefüll zu sein. Dem Beifall tat es jedenfalls keinen Abbruch. Und nund stand die Rede über die Herkunft einger der Sänger an, die nacheinander ihren Namen und ihre Herkunft und noch etwas anderes in ihrer Landessprache sagten. Alessandro erklärte im Nachhinein, dass jeder abschließend "What a Wonderful World" in Landessprache sagte und stellte nacheinander Lucas aus Mexico, Alex G. aus Polen, Sam aus Frankreich, Alex M. aus Italien, Isaac aus Irland und Taichi aus Japan vor. Natürlich hatten die vielen Iren im Publikum schon vorher realisiert, aber als Isaacs Herkunft erwähnt wurde gab es plötzlich eine Riesen-Applaus und Jubelrufe aus dem Publikum. Ein Moment, in dem Isaac verlegen und stolz zu gleich zu sein schien und endlich einmal ein dickes Grinsen auf dem Gesicht hatte.
Tadhg verabschiedete das Publikum mit dem Hinweis auf das letzte Lied welches aber nicht mit den gewohnten Tönen begann. Stadt dem Lied Libera ertönte eine Art gregoriansicher Choral, der nicht nur als Einleitung zu sehen war, sondern ein eigenständiges Lied war. Wie ich in Vallendar im Notenblatt von Robert Prizeman lesen konnte Veni Creator. Dieses ging dann aber nahtlos über in Libera in dem Alessandro und Alex Montoro noch einmal als Solisten zu hören waren. Das Publikum spendete begeisterten Beifall und es gab Standing Ovations und mit einem Teil von Exultate noch eine Zugabe.
Und dann passierte, was ich im einleitenden Artikel bereits geschreiben hatte!
Hier noch ein Link zu der Internetseite der Kirche, die dem Irischen Tag eine eigene Seite gewidmet hat.
Einige Bilder von LIBERA sind mit dabei.