von choralix » Mittwoch 8. August 2012, 02:01
Ich weiß garnicht, wo ich anfangen soll. Also zunächst bin ich heute Morgen durch die Stadt gelaufen, weil ich natürlich zu früh dran war. Also - wir hatten uns verabredet für 10:00h und ich war früher dran. Genau – so war das. Und dann bin ich zum Konzertsaal St.James gelaufen. Und da habe ich (wie bereits berichtet) wieder fest gestellt, dass keine Info über die Veranstaltung heute Abend aushing. Also habe ich mir den Infokasten genauer angeschaut und herausgefunden, das der Kasten auf der Basis einer vertikalen Schublade aufgebaut ist. Ich habe dann diese Schublade nach oben geöffnet und einen LIBERA – Flyer dort angebracht. Somit war auch das erledigt.
Am Abend setzte ich mich gegen 19:00h im gegenüberliegenden Park des Elizabeth-Colleges auf eine Bank, von wo aus ich den Zulauf der Konzertbesucher beobachten konnte. Ich blieb nicht lang allein. Dann gingen wir zum Eingang und mussten leider wieder feststellen, dass da noch viel mehr Leute reinpassen. Unsere private Werbung, die wir mit allen Tricks gemacht hatten, war nicht ausreichend gewesen. Aber stellt euch vor, wir hätten diese Werbung nicht betrieben, dann wären vielleicht noch weniger Besucher gekommen. Unsere ausländischen Freunde haben dergleichen nicht betrieben!
Aber nun zum Konzert: der Saal fasst vielleicht 300 oder 350 Zuschauer. Knapp die Hälfte war besetzt. Als das Konzert begann, fiel noch Licht durch die Fenster. St.James ist eine ehemalige Kirche, die aber als Konzertsaal und Eventschuppen genutzt wird. Am Sonntag fand dort noch eine Hochzeitsfeier statt.
Also der Saal konnte nicht völlig abgedunkelt werden. Dadurch hatte ich erstmals die Möglichkeit, die Texte im Programmheft mit zu verfolgen. Anfangs tat ich das sogar, aber das ließ ich dann bleiben, weil meine Konzentration kann ich nicht gut teilen. Das Geschehen auf der Bühne war mir dann doch wichtiger.
Die Bühne war auch nicht weit weg. Ich saß in der ersten Reihe. Keine 5 Meter vor mir stand der erste Sänger. Ein tolles Erlebnis. Die Jungs, die direkt vor mir standen, waren mir näher als Robert Prizeman. Dennoch war er es, der sie leitete. Wie er das macht, wird sein Geheimnis bleiben – ist auch egal, er macht es gut.
Musikalisch war das Konzert gut (nicht sehr gut). Es gab einige Patzer bei einigen Einsätzen. Nervösität? Egal, warum. Es sind Kinder und es ist ein Beweis dafür, das alles echt ist und nicht aus der Konserve kommt. An dieser Stelle sogar ein Danke für die kleinen Patzer, denn wir haben es erlebt, wie so ein kleiner Fehler behoben wird. Vielleicht ist es sogar den meisten Besuchern garnicht aufgefallen. Mir ist aber im Laufe des Abends was anderes aufgefallen: Einige Jungs sind besser geworden. Ruhiger, konzentrierter, routinierter, sicherer. Ich nenne natürlich keine Namen, aber die älteren Jungs sind hier bestimmt ein sehr gutes Vorbild für die Jüngeren. Auch der Stellungswechsel hat schon besser geklappt, als auf Jersey – war zwar nicht perfekt, aber deutlich besser.
Einigen der kleinen Sängern hat man die Anstrengung angemerkt. (Gähnen) ist verständlich. Sie hatten wahrscheinlich keine Möglichkeit, sich am Nachmittag mal zwei Stunden aufs Ohr zu legen, wie ich. Von den mittleren Knaben haben nach meiner Eischätzung alle dazugewonnen. Wenn nun die Musiker, die zum Teil von einem Ensemble vor Ort stammen, ihre Erfahrungen beim Konzert morgen Abend gewinnbringend einfließen lassen, dann habe ich vielleicht die Möglichkeit, mich auf mein bestes Konzert aller Zeiten zu freuen.
Leider ist danach mein Urlaub zuende. Aber weil ich ein Augsburger bin, habe ich am 08.08. keinen Urlaubstag, denn an diesem Tag hat Augsburg einen gesetzlichen Feiertag. (aber das ist ein anderes Thema)
Am Ausgang haben wir miterleben können, wie sich die Konzertbesucher bei einem der Verantwortlichen Organe des Chores bedankten. Ich will nicht alles wiedergeben, aber eines muss sein: „heaven on earth“
Ich habe diesen Herrn gebeten, Herrn Prizeman und allen Sängern mitzuteilen, dass es mir gut gefallen hat und er möge ihnen allen von mir sagen: „Danke“. (Dieses Wort fällt sowieso viel zu selten)
Ach so, ich wollte noch sagen, dass die Sprecher, also diejenigen, die manchmal zwischendurch einige Informationen geben, wer sie sind, woher sie kommen etc, diesmal noch lustiger waren. Beispiel: „we know, that some of you has a long way to visite us“ direkt danach ein Achselzucken und „Hm“ ... Schmunzeln – Lachen im Publikum, denn die Insel ist bekanntlich nicht sehr groß. (Das kommt hier und jetzt nicht so rüber – das muss man erlebt haben)
Aber so ist halt jedes Konzert etwas anders. Aber immer wieder wunderschön!!!
Servus bis Morgen
Choral IX