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das Konzert:Die Liedfolge verriet, was zu vermuten war. „A Christmas Concert“ geht natürlich nicht ohne Weihnachtslieder, aber als LIBERA-Concert müssen natürlich auch ein paar Original Libera-Songs dabei sein. Vorab sei schon mal verraten – auf ihr Erkennungslied haben sie tatsächlich verzichtet.
Ein kleiner Schreck bei der Durchsicht der Namen. Da fehlte doch Michael Ustynovych-Repa? Wurde er einfach nur vergessen? Nein, auf der Bühne tauchte er dann auch nicht auf, nur sein kleiner Bruder. Dafür saß er seelenruhig im Publikum. Fast hätten wir ihn nicht erkannt, da er doch deutlich kleiner ist, als er auf der DVD wirkt. Übrigens war er auf auf den Philippinen nicht dabei, was auch immer das zu bedeuten hat. Und es saß noch jemand im Publikum und das wiederum hat mich wirklich gefreut: Freddie Ingles! Seit seinem Verschwinden hat er sich nicht wirklich verändert.
Anders als bei der DVD-Aufnahme war die Kathedrale nicht weihnachtlich geschmückt. Also so, wie sie sonst auch war. Dafür waren in den Seitenschiffen erstmals Videoleinwände installiert und an einigen Säulen im Mittelschiff große LCD-Fernseher. Zwei Kameraleute sorgten für die Bilder, so dass man manches sehen konnte was sonst verborgen blieb. Im schlimmsten Fall kann es ja schon passieren, dass man bereits in Reihe drei nichts mehr sieht.
Ein Offizieller der Gemeinde oder Diözese begrüßte die Anwesenden, dann folgte Cassius' gewohnte Ansage vom Band, Ruhe kehrte ein und es passierte erst mal nichts. Langsam setzte die Musik ein und dann bemerkten wir erst, warum so lange Ruhe war. Der Chor zog von hinten ein und das dauert bei dieser langen Kirche eben eine Weile. Mit
Dies Irae ging es dann laut los und die Lautsprecher vor uns gaben auch sogleich zu verstehen, dass sie für solch hohe Töne in der Lautstärke nicht geschaffen waren. Zumindest nicht auf die geringe Distanz. Betraf aber nur die Stellen, wenn wirklich der ganze Chor gleichzeitig hoch und laut gesungen hat.
Dies Irae ging nahtlos in das
Gloria über, nach dessen Ende Cassius und Ciaran die Begrüßung vornahmen. Cassius kündigte dann das erste Weihnachtslied an, bei dem es um Engel geht. Und fügte nach einer kleinen Pause an: „wie wir welche sind“. Gerade Cassius …
The Wexford Carol begann wieder mit einem Solo von Isaac in Gälisch. Anders als auf der DVD sang danach nicht gleich der Chor zusammen weiter, sondern ein oder zwei weitere Solisten, ich weiß nicht mehr wer. Erst danach stimmte der Chor mit ein.
Es folgte das
Sanctus, das wieder einmal von Matthew Jansen abgeschlossen wurde. Man hat ja manchmal das Gefühl jede Kleinigkeit wahrzunehmen und so bemerkte ich hier, dass er diesmal nach Ansetzen des Wortes nach dem „Sa“ eine kleine Pause machte.
Ohne dass ich mich jetzt an Einzelheiten erinnern könnte folgten
I'm dreaming of Home (erstmals in Guildford präsentiert),
Voca Me, Awayin a Manger und
In Dulci Jubilo. So stand es zumindest im Programmheft, aber in Wirklichkeit war noch ein Lied dazwischen.
Hymn to Mary. Und dieses Lied wurde komplett von Isaac alleine gesungen. Dabei knieten alle, auch der Solist.
In der Pause nahmen wir Kontakt zu unseren deutschsprachigen Hinterbänklern auf und entdeckten schließlich auch Michael und Freddie.
Bevor ich mit der zweiten Hälfte weitermache noch einmal einen kurzen Abstecher zur Besetzung. Der Hauptchor war in identischer Besetzung bereits auf den Philippinen aufgetreten. Dazu kamen dann die„Kleinen“, die sich bei einigen Liedern dezent an der Seite aufbauten und sonst in der ersten Reihe in den Seitenschiffen saßen. Dezent aber nur, das ihre optische Anwesenheit betraf. Manche konnte man auch ohne Lautsprecher noch in der vierten Reihe hören. Und was es zu hören gab war durchaus sehr gut. Besonders der „kleine schwarze“ stach deutlich hervor. Michaels Bruder Mark war auch sofort zu erkennen. Einerseits einfach nur das kleinere Abbild seines Bruders, andererseits die gleichen Mundbewegungen wie bei Michael am Anfang. Hätte man ihm einen durchschnittlich großen Apfel zugeworfen hätte durchaus die Gefahr bestanden, dass er ihn verschluckt hätte.
Zurückzu den Liedern.
Mit zwei Ausnahmen blieb es weihnachtlich.
God Rest You Merry Gentlemen war der Opener zur zweiten Hälfte, gefolgt von
Orinoco Flow,
Joy to the World und meinem Lieblingslied
What Child is This. Isaac sang das Solo am Anfang bevor Jude als zweite Stimme dazustieß. Einen Lungenfacharzt hätte es am Anfang des Liedes wahrscheinlich sofort in Freudenstimmung versetzt, denn der arme Isaac bekam merklich Probleme mit dem Luftholen. Zwar sang er einwandfrei seinen Solopart, aber beim Luftholen hat man ein deutliches Röcheln vernommen. Ich traue mir keine Diagnose zu, aber gesund hat es sich nicht angehört. So war es dann auch kaum verwunderlich, dass er bei der ersten Zugabe des öfteren hustete, aber er machte tapfer weiter.
Weiter ging es mit
Carol of the Bells, das Cassius diesmal im Eiltempo beendete, indem er auf die Pause zwischen „Ding dong, dong dong“und „That is the song“ verzichtete.
Die Ansprachen während des Konzert bekomme ich nicht mehr alle zusammen, aber ich weiß noch, dass der folgende Song „
Corpus Christ Carol“ als etwas ungewöhnliches Weihnachtslied angekündigt wurde. Dabei kniete der Chor mit Ausnahme des Solisten Thomas Delgado-Little, der das Lied komplett alleine sang. Was man weiter hinten sicherlich nicht sehen konnte und auch bei den seitlichem Kameraaufnahmen auf den Bildschirmen nicht zu sehen war, Thomas schaute sehr sehr häufig zu Robert Prizeman und wirkte dadurch sehr unsicher. Wirkte sich jetzt nicht auf das Lied aus, auch wenn Thomas gerne etwas deutlicher artikulieren könnte.
Noch einmal kurz zu den Ansprachen. Ciaran erzählte vor dem Corpus Christi Carol über die Lockerungsübungen für den Mund und es gab entsprechende Kostproben zu hören.
Mark und Gabriel stellten sich als zwei der Jüngsten Sänger vor und auch Alessandro erzählte etwas. War auch gut so, dass er sich vorstellte, da ich bis dahin nicht wusste, welcher Name zu dem Gesicht gehört. Und das Gesicht ist mir als besonders freundliches im Chor zwischendurch immer wieder aufgefallen.
Gaudete wurde wieder schön mit Streichern untermalt und im Solopart von Matthew Jansen gesungen und es folgte, etwas unpassend,
Silent Night. Unpassend, weil es für mich ein Lied ist, dass eigentlich nur am 24.12. richtig passt. Unpassend aber auch, weil es als besonders ruhiges und friedliches Lied von zwei schnelleren Liedern eingerahmt war. Denn es folgte als Abschluss
„Exultate“, das zuvor von Ben bei der Verabschiedung angekündigt wurde.
Nach langem Applaus und Standing Ovations folgte
„Have Yourself A Merry Little Christmas“ als Zugabe und Ben kam als Ansager zurück. Aber nicht betont fröhlich wie sonst, sondern ernst und sachlich. Er erinnerte an den Taifun auf den Philippinen und das damit verbundene Leid der Bevölkerung und sprach davon, dass Libera aufgrund Ihrer Auftritte dort eine große Verbundenheit und Freundschaft zu dem Land und er Bevölkerung haben. Deshalb wurde um Spenden gebeten, die der notleidenden Bevölkerung zugute kommen sollten. Die letzte Zugabe war dann auch folgerichtig
„Bayan Ko“, das somit erstmals aufeuropäischem Boden live gesungen wurde.
Der Chor wurde mit einem langen Applaus verabschiedet und wieder einmal war ein Konzert vorbei. Es dauerte noch eine lange Weile, bis wir uns Richtung Unterkunft aufmachten. In der Zwischenzeit galt es noch das ein oder andere Gespräch zu führen, bekannte Gesichter (in erster Linie aus Deutschland) zu begrüßen und zu verabschieden) und zuzuschauen, wie sich die Sänger nach und nach in Begleitung ihrer Eltern und mit frohen Gesichtern in alle Richtungen verstreuten. Ein besonders niedliches Bild ergab sich, als Ciaran von ein paar Mädels so richtig geknuddelt wurde.
Ein leckeres Ale haben wir an diesem Abend nicht mehr bekommen, dafür aber eine angenehme Nacht. Ist ja auch etwas.
Nun noch einmal die komplette Besetzung:Marc Alvares, Henry Barrington, Anthony Blake, Ciaran Bradbury-Hickey, Gabriel Collins, Jude Collins, Kavana Crossley,
Thomas Delgado-Little, Dylan Duffy, Benjamin Fairman, Alexander Gula, Matthew Jansen, Isaac London,
Alessandro Mackinnon-Botti, Matthew Madine, Eoghan McCarthy, Michael Menezes, Alexander Montoro,
Kuba Niedermaier-Reed, Cassius O'Connell-White, Matthew Rangel-Alvares, Carlos Rodriguez, Sam Wiggin, Lucas Wood
Juniors:
Shay Balsekar, Timothy Lee, James Menezes, Camden Stewart, Rocco Tesei, Jamie Trinder, Mark Ustynovych-Repa