Album "if" (2021)

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Re: Album "if" (2021)

Beitragvon Filiarheni » Sonntag 17. Oktober 2021, 14:40

mawi hat geschrieben:
Filiarheni hat geschrieben:Das Lied, dessen Musik mich an Three Ravens erinnert? :lol:

:o Aber bei Cum Dederit ist doch gar kein Saxophon drin... (kopfschüttel)

In Three Ravens gab es, glaube ich, noch ein anderes Instrument. Und eine Singstimme. :?

Wir müssen uns noch einen Kopfschüttel-Smiley kaufen.

mawi hat geschrieben: :!: Noch lese ich eure Kommentare zur CD nicht, da ich sonst beim Schreiben wieder auf andere Gedanken gebracht werde. Aber ich bin schon dabei. ;)

Ja, mach ruhig. Bei mir wird sich das noch hinziehen.
"A silent harmony, the sound of hope, a moment echoes through eternity"
(Ave Verum)
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Re: Album "if" (2021)

Beitragvon Manuel » Sonntag 17. Oktober 2021, 19:10

mawi hat geschrieben:Sing for our world dürfen wir seit gestern nun hören und spontan ist mir aufgefallen, dass ein kleines Detail, das im Gegensatz zum Original beim Konzert im Dezember 2020 weggelassen wurde, nun in der Studioversion vorhanden ist. Beim Konzert war ich über diese kleine Änderung froh (auch wenn ich das Original erst später gehört habe), jetzt finde ich das Lied so wie es ist sehr gelungen.


Magst du das Rätsel lösen? Ich komme nicht drauf :|


Filiarheni hat geschrieben:Vespera
P.S. Bin mir nur nicht im Klaren, warum Robert im Gregorianik-Teil plötzlich einen Halbton eingebaut hat. Vielleicht hat er hier ein kleines Zeichen setzen wollen.
Nachdem ich gesehen habe, dass die Änderung das Wort clementia = Sanftmut, Milde; Schonung, Nachsicht, Gnade betrifft, ist es wohl offensichtlich. Jedenfalls passiert eine solche Änderung nicht mal eben so.


Das finde ich wirklich sehr faszinierend, was so ein zusätzlicher Halbton ausmachen kann. Ich habe es beim Durchhören bisher eher unbewusst als kleine Dissonanz wahrgenommen, aber gezielt als Stilmittel eingesetzt verfehlt es seine Wirkung wahrhaftig nicht. Danke für den Hinweis!


Filiarheni hat geschrieben:
mawi hat geschrieben: :!: Noch lese ich eure Kommentare zur CD nicht, da ich sonst beim Schreiben wieder auf andere Gedanken gebracht werde. Aber ich bin schon dabei. ;)

Ja, mach ruhig. Bei mir wird sich das noch hinziehen.


Da schließe ich mich an. Ich versuche, zeitnah möglichst unbeeinflusst meine ersten Eindrücke in Worte zu fassen. :)
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Re: Album "if" (2021)

Beitragvon mawi » Sonntag 17. Oktober 2021, 19:20

Manuel hat geschrieben:
mawi hat geschrieben:Sing for our world dürfen wir seit gestern nun hören und spontan ist mir aufgefallen, dass ein kleines Detail, das im Gegensatz zum Original beim Konzert im Dezember 2020 weggelassen wurde, nun in der Studioversion vorhanden ist. Beim Konzert war ich über diese kleine Änderung froh (auch wenn ich das Original erst später gehört habe), jetzt finde ich das Lied so wie es ist sehr gelungen.


Magst du das Rätsel lösen? Ich komme nicht drauf :|


Natürlich. ;)
Im Lied ist zwei Mal ein "hey" zu hören. Das wurde beim Konzert noch weggelassen.
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Re: Album "if" (2021)

Beitragvon Manuel » Dienstag 19. Oktober 2021, 18:01

mawi hat geschrieben:Natürlich. ;)
Im Lied ist zwei Mal ein "hey" zu hören. Das wurde beim Konzert noch weggelassen.


Tatsache! :D Die gefühlt noch etwas längere Pause im Konzert hatte auch eine schöne Wirkung, für mich schwierig zu sagen, was mir besser gefällt. So haben wir beide Varianten dokumentiert, die beste aller Lösungen. :mrgreen:


mawi hat geschrieben:Das Ave Maria gehört ja zu den drei Liedern, die letztes Jahr bei Apart but together gesungen wurden und als EP veröffentlicht wurden. Vergleicht man die Zeitangaben, dann gibt es beim Ave Maria eine große Abweichung, 4:20 statt 2:31 Minuten. Das deutet zumindest für eine neue Aufnahme im hin, sofern man nicht letztes Jahr einfach etwas rausgeschnitten hat.


*nochmal rauskram*

Ave Maria auf dem Album umfasst beide Strophen, während im Mini-Konzert im Juni 2020 nur die erste Strophe gesungen wurde. Ich glaube, dass es sich um eine Neuaufnahme handelt. Man vergleiche z. B. ca. bei Minute 1:05 das "dominus tecum".
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Re: Album "if" (2021)

Beitragvon mawi » Sonntag 24. Oktober 2021, 10:45

Ich hatte ein wenig überlegt, wie ich meine Eindrücke zur neuen CD If „auf Papier“ bringe. Da ich ja die vorab veröffentlichten Lieder bereits ein wenig länger kenne, lag es nahe zuerst mit diesen zu beginnen. Von diesen Liedern kann sich der erste Eindruck auch schon wieder geändert haben. Nun habe ich mich entschlossen in der Reihenfolge der CD zu bleiben, auch um die Wirkung der Lieder im Gesamten beschreiben zu können.

Mit Once an Angel beginnt das bedeutungsvollste Album in der Geschichte von LIBERA. Bedeutungsvoll aus dem bekannten traurigen Grund. Once an Angel wurde ja bereits knapp zwei Monate vor dem Album veröffentlicht und damals hatte ich nur kurz geschrieben, dass ich gerne eine Instrumentalversion von dem Lied hätte. Darauf komme ich gleich, bemühe mich jetzt aber erst einmal um einen Moment der Stille, bevor die Musik beginnt.

Play...

Es erklingen sanfte leise Töne, eine kleine warme Melodie, wie wenn Regentropfen auf ein Xylophon oder Glockenspiel fallen. Mein spontanes Gefühl ist eines von Geborgenheit. Hat jemals ein LIBERA-Lied so sanft, so schön begonnen? Ich denke an Nightwish (das kann ich in Kurzform allerdings nicht erklären) und werde jäh aus den Gedanken gerissen, als Victor beginnt zu singen.
Es ist erst der Kontrast zu seiner Stimme, im weiteren Verlauf des Liedes dann das Gefühl, dass Victor zu wenig artikuliert und viele Silben verschluckt. Gerade angesichts des bedeutungsvollen Textes stört es mich ein wenig.

Once an Angel ist ein langsames, aber nicht unbedingt ruhiges Lied. Zu Victor gesellen sich im Refrain und in der zweiten Hälfte der zweiten Strophe weitere Stimmen die sich zum Ende des Liedes verstärken und gerade dort, da sie lauter sind, etwas anstrengend klingen, auch da sich die Streicher in dem Moment ebenfalls in den gleichen Tonhöhen bewegen. Bei dem sanften Ausklang des Liedes wünsche ich mir danach eigentlich eine Pause, der Wirkung wegen. Once an Angel ist ein schönes Lied mit einem traurigen Charakter, an das ich mich aber auch nach häufigem Hören immer noch ein wenig gewöhnen muss. Welche genaue Bedeutung das Lied hat, das werden wir sicher in einem Extra-Thread erkunden.

Ohne die eigentlich gewünschte Pause geht es mit einem schwungvollen und positiv klingenden Lied weiter, das bereits im Dezember 2020 in St. John's gesungen wurde. Let Me Make Songs erklingt gleich mit dem gesamten Chor und Orchester, wird aber nach der Einstiegsstrophe ruhiger und gefühlt eine Strophe später noch einmal ruhiger. Aber nicht lange, denn weitere Stimmen, auch ältere, gesellen sich zwischenzeitlich dazu und verstummen wieder. Dies ist sozusagen die Vorbereitung auf den Schlussakt, denn Let Me Make Songs endet, wie wir es von einigen Liedern kennen, mit einem leicht ekstatischem Finale. Ja, es gefällt.

Es folgt LIBERAs Coverversion von Michael Nymans Lied If, das ja gleichzeitig das Titellied zur CD ist. Hier brauche ich nicht lange überlegen, wer der Solist ist, denn bereits nach den Fotos vom Video-dreh im letzten Jahr und dem Konzert im Dezember war klar, es ist Daniel White. If ist ein ruhiges Lied das einen auch ohne auf den Text zu achten in eine nachdenkliche Stimmung versetzt. Das Instrumental ist sehr zurückhaltend eingesetzt und besteht anfangs nur aus einem Taktgebenden Klavierton. LIBERA begleitet Daniel nur an wenigen Stellen und sehr dezent, sorgt aber als Ergänzung des Instrumentals für Harmonie und Ausdruck.

Es folgen ungewohnte Klänge und ich bin plötzlich sehr aufmerksam. Aus irgendeinem Grund hatte ich bereits im Vorfeld das Gefühl, es könnte sich beim Cum Dederit um eine besonderes Lied handeln. Und das ist es, jetzt schon mein absolutes Lieblingslied auf dem Album. Basierend auf einer Komposition von Antonio Vivaldi hat Sam Coates (ja, nicht Robert Prizeman :-( ) ein kleines Meisterwerk geschaffen. Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, das gilt für das Arrangement, das Lied gab es vorher schon)
Bereits die ersten Orchesterklänge, gepaart mit mystischen Stimmen des Chores bringen Spannung. Auch die lange Einleitung von einer Minute sorgt für zusätzliche Spannung. Dominiks Gesang ist eher klassisch als liberatypisch, aber es passt so wunderbar zu dem Lied. Anders als in vielen anderen Liedern ist es bei Cum Dederit nie vorhersehbar wie es weitergeht, ob das nächste Stück des Liedes eine Weiterführung des soeben gehörten sein wird, oder in eine andere Richtung geht, ob die kleine vom Orchester gespielte Melodie einen in den folgenden Part mitnimmt, oder dann doch etwas anderes kommt.
Für den Abschluss übernimmt der Chor wieder die Begleitung vom Orchester und schafft eine angenehme Atmosphäre.
An zwei Stellen, finde ich, hätte Dominiks Stimme dann doch ein wenig gedämpfter sein können, aber insgesamt ist Cum Dederit ein spannendes und trotz der vielen Wendungen eingehendes Lied.

Total Praise im Anschluss ist ein ziemlicher Kontrast und meine Begeisterung für dieses Lied hielt sich von Anfang an in Grenzen. Auf „If“ ist es nun erstmals als echte Studioversion zu hören. Oder doch nicht? Aber ich finde es weiterhin recht anstrengend. Die instrumentale Begleitung fällt recht dezent aus, der Gesang von LIBERA hat eine ungewöhnliche „Schärfe“ und in der Kombination „alle Stimmen, hoch und laut“ wirkt es für mich einfach nur zu schrill. Daran ändert auch das harmonisch beginnende Amen nichts, wenn die letzten Töne einen zur Fernbedienung greifen lassen.

Ebenfalls aus Apart but together ist uns das Ave Maria (von Schubert) bekannt, das im Anschluss zu hören ist. Aber es ist eine Neuaufnahme, die deutlich länger ist und bei der Tadhgs Stimme jetzt deutlich dezenter und angenehmer klingt. Die starke Vibration in seiner Stimme integriert sich mehr in das Lied so dass allein seiner Stimme wegen das Ave Maria etwas Besonderes ist.

Etwas Besonderes ist sicher auch Sing for our World (Nusantara), ein Lied, das Robert Prizeman aus dem indonesischen Sprachraum übernommen und mit einem englischen Text an LIBERA angepasst hat. Ganz sicher ist Sing for our World kein typisches Lied für LIBERA, aber Robert hat es trotzdem zu einem gemacht. Vielleicht auch, um in dieser Zeit ein Lied mit einer positiven Botschaft zu präsentieren, vor allem aber mit der Botschaft zu singen.
Man kann sich vorstellen, dass es den kleinen Sängern bei dem Lied schwer fällt ruhig zu stehen, was wir auch beim Konzert im Dezember sehen konnten. Es fällt schwer, aber es geht.
Teilweise geben sie Sänger in dem Lied ungewohnte Laute von sich, die sich bei Betrachtung des Textes als in einem ungewöhnlichen Stil gesungene lateinische Worte herausstellen.
Wenn es nach den ersten zwei sehr flüssigen Strophen etwas ruhiger wird, dann ist dies nur die Vorbereitung für den finalen Part des Liedes. Sich immer weiter steigernd singt LIBERA eine aus Fülllauten bestehende Melodie, geht in die Schlussstrophe über und beendet das Lied mit einem wie aus einem Mund kommende „Sing“. Diese Botschaft des Liedes ist das, was nach dem Hören des Liedes hängenbleibt, das Sing mit einem dicken Ausrufezeichen und aus der Vielzahl an Mündern gleichzeitig gerufen ist etwas, dem man sich nicht mehr entziehen kann. Selbst wenn man zwischendurch vielleicht mal die Melodie des Liedes vergessen hat, das "Sing" bleibt.

Etwas ruhiger wird es nun auch und das bleibt eigentlich für den Rest des Album so und bei dem Gedanken, dass Robert Prizeman mit „If“ sein ganz persönliches Requiem gestaltet hat, ist dies dann auch sehr verständlich.

Bereits das folgende Lied Nearer My God (to Thee) passt sehr gut zu dieser Überlegung. Das Lied wird im englischsprachigen Raum bei Beerdigungen und Trauerfeiern gesungen und war angeblich, das ist dann aber Zufall, das letzte Lied, das beim Untergang der Titanic von der Kapelle gespielt wurde. Nearer My God ist bereits seit 2015 fester Bestandteil bei Konzerten und ist ein reines a capella-Stück, das im laufe des Liedes mit einer unterschiedlichen Anzahl von Stimmen gesungen wird, vom Solo bis zu fünf oder sechs Stimmen. Die CD-Aufnahme ist perfekt, bei den Konzerten hat die Liveatmosphäre meistens noch eine verstärkende Wirkung, auch wenn ich normalerweise Instrumente in der Musik benötige.
Eine Veröffentlichung des Liedes war eigentlich schon lange überfällig, aber es scheint fast so, als hätte Robert hierfür auf den richtigen Moment gewartet.

Vespera wurde ja gerade erst von Aled Jones mit LIBERA neu aufgelegt und bereits vor zwanzig Jahren erschien Vespera von LIBERA und Aled Jones in nicht allzu großen Abstand, wenn auch in anderer Reihenfolge. Hatte ich mit einer reinen Neuauflage des Liedes gerechnet? Ja, hatte ich. Aber diese Version ist mehr und auch wieder nicht.

Der Aufbau beider Versionen unterscheidet sich nicht, aber bereits die Einleitung, aufgrund derer das Lied manchmal auch irrtümlich mit dem Titel Te Lucis geführt wird, macht einen Unterschied deutlich. Neben den Sopranen sind auch die tieferen Stimmen des Chores vertreten und die Stimmen wirken sehr klar und deutlich. Zum Ende der Einleitung fällt noch eine kleine Abwandlung in der Melodie auf, im ersten Augenblick nur deshalb, da man die Melodie anders kennt. Durch die Abwandlung wird die Melodie ein klein wenig geheimnisvoller. Wie in der Einleitung bleiben die Stimmen das gesamte Lied über sehr klar und gegenüber dem Instrumental sehr dominant. Es ist weniger Hall verarbeitet und die neue Version verzichtet auch auf die Percussionelemente der Urversion. Vespera in der neuen Version ist gleichzeitig kirchentauglich wie intensiv. Es wird sich im Laufe der Zeit herausstellen, welche Version ich bevorzuge.

Nun bevorzuge ich den Wechsel zum nächsten Lied, O Lord Support us. Die ersten gesungenen Klänge sind verheißungsvoll. Der Titel des Liedes wird am Anfang praktisch nach und nach gesanglich bekannt gegeben. Beim ersten Hören wirkte das Lied insgesamt leider erst einmal recht nichtssagend. Aber beim ersten Hören lasse ich auch nur die Musik auf mich wirken, ohne Hintergründe. O Lord Support us, der Titel drückt es ja eigentlich schon aus, ist als Gebet zu verstehen. Nicht als ein einfaches Gebet, das man mal so zwischendurch, ohne über den Inhalt so richtig nachzudenken, gen Himmel schickt. Nein, es ist das Gebet einer tief gläubigen Person, die einsam in der Kirche vor Gotte kniend nur den innigsten Wunsch hat, dass die gesprochenen Worte erhört werden.
Tatsächlich klingt O Lord support us mit dieser Erklärung für mich ganz anders, in sich stimmig, versetzt mich dann aber auch in tiefe Traurigkeit.

Sacris Solemnis kennen wir auch bereits vom Album Luminosa und nachdem LIBERA nun Vespera schon anders interpretiert hat, war auch hier mit einer Änderung des Liedes zu rechnen.
Begann das „Original“ sofort mit dem Gesang, so ist dem nun ein längerer Ton eines Instrumentes, das ich nicht genau zuordnen kann, vorangestellt. Für den Rest des Liedes gilt im Prinzip das gleiche wie für Vespera. Der Gesang ist stärker als das Instrumental, so dass die Stimmen viel deutlicher zu hören sind. Richtung Ende werden diese dann aber wieder etwas schrill, aber vielleicht sollte ich es einfach nur etwas leiser hören.

Deep Peace (Gaelic Blessing) hat einen angenehm ruhigen Charakter und unterscheidet sich nicht wesentlich von bisherigen Veröffentlichungen des Liedes. Trotzdem ist auch hier auffällig, dass die Stimmen etwas weniger sanft klingen. Aktuell kenne ich die Namen der Solisten noch nicht (beim ersten würde ich auf Luca tippen), aber bei dem zweiten hatte ich das Gefühl, dass er seine Stimme noch nicht richtig geölt hatte. War es etwa Victor?

Bei Nunc Dimittis ist es kaum zu glauben, dass dieses Lied aus der gleichen Feder stammt wie der Soundtrack von Monthy Pythons "Das Leben des Brian".
1996 hatte der St. Philip's Boys Choir dieses Lied auf dem zweiten Angel Voices Album bereits gesungen, oder besser Daren Geraghty.
In der neuen Aufnahme dieses interessanten Liedes sind nun deutlich mehr Stimmen beteiligt, aber anscheinend keine Instrumente. Ich muss noch mal genauer hinhören, aber wenn, dann kann nur dezent im Hintergrund etwas gewesen sein. An einer Stelle glaubte ich den Klang einer Trompete zu hören. Und wen glaube ich als Solisten zu hören? Es ist keine der jungen Stimmen und da ich auch hier des öfteren Vibrationen in der Stimme wahrnehme, könnte es Tadhg sein. Aber man täuscht sich ja so schnell. Ich stelle mir vor, wie dieses Lied live wirken mag, in einer dunklen Kirche und mit einem Solisten, der hinter dem Publikum steht, vielleicht sogar auf der Orgelempore.

Mit Home folgt wieder ein bekanntes, wenn auch noch recht junges Lied, das zwar neu eingespielt, aber nicht verändert wurde. So macht sich auch der Einsatz eines neuen Solisten nicht bemerkbar. Angenehm zu hören, viel mehr kann ich dazu jetzt eigentlich nicht schreiben.

Mit Spannung erwartet schließt Lux Aeterna das Album ab. Warum mit Spannung? Lux Aeterna erschien ja bereits 2001 auf Libera und 2008 noch einmal unter dem Namen In Paradisum auf New Dawn. Beide Versionen unterschieden sich eigentlich in erster Linie durch den Schluss, der in der ursprünglichen Version durch ein in der Ferne entschwindendes "in Aeterna" gebildet wurde. In der Folgeversion klang das Lied instrumental aus.

Nicht gerechnet hatte ich mit einer Neugestaltung des Liedes in dieser Art und ich war dermaßen ergriffen, dass ich mich bis jetzt nicht getraut habe dieses Lied ein weiteres Mal zu hören. Jetzt habe ich es selbstverständlich noch einmal gehört und mein Eindruck vom ersten Hören hat sich verstärkt.
Nachdem das Papier nun wieder getrocknet ist kann ich auch weiterschreiben.

Die im gregorianischen Stil gehaltene Einleitung ließ mich zuerst denken, das Lied wäre nur im Namen mit dem bekannten identisch. Mit dem Einsetzen der tieferen Stimmen, die dann zusammen mit den Sopranen ein Stimmengewirr einleiten, geht es dann doch in bekannter Form weiter. (Papier ist schon wieder feucht).
Aber Lux Aeterna ist nun bedächtiger, nicht so fließend wie die ersten Versionen und auch hier sind die Stimmen deutlich stärker als das Instrumental.
Zum Ende wechselt Lux Aeterna unerwartet wieder in den gregorianischen Gesang vom Beginn des Liedes, mit einer leichten Abwandlung in der Melodie und an einer Stelle mit einer langen Pause. Es ist ein Ausklingen, zwischenzeitlich auch noch mit den Altstimmen im Hintergrund und für die letzte Zeile bleibt nur noch der feine Gesang der Hauptstimmen. In meiner Interpretation sind diese Schlusszeilen der Moment, in dem Robert von den Engeln abgeholt wurde um ihn an seinen neuen Platz im Himmel zu begleiten. Der Moment, wo ich ein weiteres Mal zum Taschentuch greifen muss.

Lux Aeterna schließt das Lebenswerk von Robert Prizeman ab. Oder muss es heißen, mit Lux Aeterna schließt Robert Prizeman sein Lebenswerk ab? Das kling für mich irgendwie schlüssiger.

Wäre If ein normales Libera-Album, dann würde man sich wahrscheinlich über die geringe Abwechslung in den letzten Liedern wundern. Aber wenn wir den Gedanken verfolgen, dass ein Teil des Albums Roberts Requiem ist, dann passt einiges zusammen. Ein Requiem besteht aus sieben Teilen bzw. Liedern und schließt mit dem Lux Aeterna ab. Zählen wir die letzten sieben Lieder ab, dann würde es bei Vespera beginnen.

Mir gefällt das Album, muss aber auch eingestehen, dass ich an manchen Stellen den Gesang als etwas aufdringlich empfinde. Sicherlich passt es auch gerade zu dem Album die Stimmen nicht all zu lieblich klingen zu lassen. Vieles was mir irgendwo noch durch den Kopf gegangen ist habe ich nicht schreiben können, aber es wird sicher Gelegenheit geben, auf Manches noch einmal zurückzukommen.
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Re: Album "if" (2021)

Beitragvon Manuel » Dienstag 26. Oktober 2021, 17:35

So, nun ist es geschafft ! :Cl Auch ich habe mir vorher keine Bewertungen durchgelesen, um nicht möglicherweise beeinflusst zu werden. Auf die Lektüre selbiger freue mich nun und bin sehr gespannt :tu

Eine angemessene Bewertung des Albums fällt mir zum jetzigen Zeitpunkt weiterhin sehr schwer. Einige der möglichen Gründe habe ich nachfolgend kurz angerissen.

    - Es ist das letzte Album unter Leitung von Robert Prizeman, wodurch es selbstverständlich eine Sonderstellung einnimmt und man sehr viel in die Wahl der Lieder, in die Texte und deren Aussagekraft hineininterpretieren möchte/könnte. Einige der Lieder sind die letzten, die von Robert komponiert oder arrangiert wurden, wodurch sie bereits einen besonderen Wert haben. Zudem mögen einige Lieder mit dem Wissen von den Umständen, unter denen das Album produziert wurde, auch wertvolle Botschaften enthalten und man kann eigentlich nicht dieselben Maßstäbe ansetzen wie für manch andere Lieder.

    - Schwierig wie vermutlich bei jeder Bewertung eines Albums ist auch der Umstand, dass ein Teil der Lieder dem Ohr schon mehr oder weniger vertraut ist, wohingegen andere (zumindest als Produktion von LIBERA) völlig neu oder sind zumindest nicht auf vorherigen Alben zu finden sind. Von einigen Liedern kennt man auch aktuelle Videoproduktionen oder zumindest Konzertmitschnitte von den Konzerten im Juni und Dezember 2020, was zumindest in mir auch noch weitere (u. a. visuelle) Emotionen auslöst, die ich zwangsläufig mit dem Lied verknüpfe.

    - Einen Teil der Lieder auf dem Album „if“ habe ich bereits relativ häufig gehört (entweder, weil ich sie besonders toll finde oder weil sie frühzeitig veröffentlicht wurden), andere sehr selten, teils erst drei oder vier Mal. Ich spare mir das Album noch etwas auf, höre es nur gezielt und häufig nur in Teilen, um es in aller Ruhe zu durchdringen.

Ich habe versucht, diese Aspekte auszublenden und die Lieder erst einmal für sich genommen zu betrachten, meine spontanen Gedanken festzuhalten und die Lieder in keinen Kontext einzubetten. Vermutlich könnte ich in einigen Monaten eine völlig neue Auswertung verfassen, wenn mir das Album besser vertraut und mehr „Hör-Routine“ zu verzeichnen ist.

Once An Angel
Gleich zu Beginn bin ich etwas hin- und hergerissen. Für mich herausragend sind natürlich die Lyrics. Musikalisch ist es eines der Lieder, die mich dagegen etwas weniger „abholen“. Insbesondere mit dem Refrain kann ich mich nicht so ganz anfreunden, es wirkt auf mich relativ eintönig. Teilweise wird im Lied eine gewisse musikalische Spannung aufgebaut und man denkt, man steuere auf einen Höhepunkt zu. Dann geht es aber wieder schnell in die andere Richtung und das Stück verliert wieder an Tempo und Dramatik. Victors melancholische Stimme passt für mich jedoch sehr gut zum Lied.

Let Me Make Songs
Einen größeren Kontrast zum vorhergehenden Song, textlich wie musikalisch, kann ich mir kaum ausmalen. Teils entstand das Bild eines rhythmisch schlagenden Herzens vor meinen Augen (obwohl dies ja ausgehend vom Text eigentlich vielmehr auf Sing For Our World zutreffen sollte) – mal schneller, mal langsamer, mal stärker, mal sachter. Die Vereinigung der hellen und tieferen Stimmen im mittleren Teil – die dramatisch gesungenen letzten Zeilen („But songs to thrill the hearts of men with more abundant life“), einfach nur mitreißend!

If
Hier wage ich mich mal gaaanz weit aus der Deckung: es ist der titelgebende Song, die Lyrics sind berührend, der Song erfreut sich nach meinem Eindruck allgemein großer Beliebtheit – und doch ergeht es mir ähnlich wie bei Once An Angel, denn der Funke mag einfach nicht überspringen! Als bekannt wurde, dass If auf der Trackliste steht, keimte in mir die Hoffnung, dass LIBERA hieraus etwas ganz Eigenes kreieren würde, denn mit der Originalfassung (die ich vorher nicht kannte) konnte ich leider von Anfang an recht wenig anfangen. In der nur wenig abgewandelten Form ist mir das Lied weiterhin zu behäbig, bedrückend, irgendwie zu theatralisch vorgetragen (wenn auch weniger extrem als im Original). Vielleicht hätte ich mir auch einen anderen Solisten gewünscht, der mich mit seiner Stimme mehr gefangen nimmt und mich „zwingt“, ihm trotzdem genussvoll für viereinhalb Minuten zu lauschen.

Cum Dederit
Ich finde, man hört dem Lied deutlich an, dass es vor über 300 Jahren komponiert wurde. Eine mutige Wahl, denn hier entscheidet einzig die stimmliche Darbietung, ob so ein Lied im Jahr 2021 auf einem so vielfältigen Album überzeugen kann oder gnadenlos untergeht. Mich hat es sehr überzeugt! Eine wunderbare Gelegenheit für Dominik, uns von seinen stimmlichen Qualitäten zu überzeugen. Großartig untermalt von den Streichern und dezent vom Chor begleitet ist Cum Dederit bislang eines meiner Favoriten des Albums.

Total Praise
Der Song gefällt mir mit dem mehrstimmigen Solo zu Beginn, dem gezielten Einsatz von hohen Stimmen in der zweiten Hälfte und dem sich am Ende immer weiter hochschraubenden „Amen“ immer wieder sehr gut. Im SJSS-Konzert fand ich übrigens vor allem das recht deutlich vernehmbare, langgezogene „Amen“ (Luca?) im vorletzten „Amen, amen“ sehr ergreifend, was leider in der Studio-Aufnahme für mich zu sehr in den Hintergrund rückt. Einziger Kritikpunkt.

Ave Maria (Schubert)
Die Fassung von Schubert ist mir auf Grund des vollständigen Textes insgesamt die liebste. Mir gefällt die stimmliche Darbietung von Tadhg hier schon deutlich besser als beim Online-Konzert, aber zwangsläufig bleibt Tom DL für mich hier der Maßstab, dem nach meinem Empfinden die sensiblere Darbietung gelungen ist. Zudem scheint mir in der vorliegenden Fassung der Text stellenweise etwas verwaschen wiedergegeben zu werden.

Sing For Our World
Ich bin ganz froh, dass es dieses Lied auf das Album geschafft hat, denn ansonsten wäre es für meinen Geschmack doch insgesamt etwas zu ruhig und besinnlich geworden. Ich mag schnelle Songs, die einen mit ihrem Rhythmus unwillkürlich mitreißen. Die Hoffnung, die Dunkelheit einfach wegsingen zu können und alle Menschen über die Musik zusammenzubringen, der optimistische Blick in die Zukunft mit fröhlichen Klängen, dass ist es, was ich an dieser Stelle brauchte! Wie groß ist bitteschön der Kontrast z. B. zum nachfolgenden Nearer My God, und beides funktioniert einfach super gut, beides klingt noch wie ein Chor! Diese Vielfalt schätze ich sehr an LIBERA.

Nearer My God
Genau deswegen liebe ich LIBERA einfach. Einfach ein paar wunderbare Stimmen, die ineinander finden und aus einer kleinen Melodie und einigen wenigen Textzeilen etwas so Wohltuendes schaffen. Luca kann ich hier wunderbar sein Vibrato zur Geltung bringen, dem ich so gerne lausche. Gerne würde ich wissen, wer von den übrigen Solisten welchen Part übernommen hat. Ich hoffe sehr, dass uns dieses Stück mit denselben Sängern im Dezember im Konzert präsentiert wird. Das Zusammenspiel der Sänger schaue ich mir in der auf Video gebannten Vorführung 2018 in Los Angeles immer wieder gerne an.

Vespera
Eine mutige Entscheidung, diesen Klassiker nach 20 Jahren weitgehend unverändert wieder herauszubringen (Edit: Ich glaube, hier Bedarf es nochmals eingehender Recherche :typ ). Das Ergebnis ist der Urfassung für mich absolut ebenbürtig und zeigt mir, dass die heutige Generation keinen Vergleich scheuen muss. Dass die Wahl auf Luca fiel, der hier Steven Geraghty „beerben“ darf, zeigt einmal mehr, wie hoch die Wertschätzung für ihn ist. Ich finde allerdings auch, dass es Songs gibt, in denen er sein stimmliches Talent besser ausspielen kann. Vielleicht hätte man hier abseits der bereits etablierten Solisten einem weiteren Sänger Gelegenheit geben können sich zu beweisen. Ich hätte mir sogar vorstellen können, dass man eine vollständig andere Stimme wählt, um hier etwas ganz Eigenes zu schaffen. Umso mehr freut mich, dass „Small Daniel“ wie bei Carol Of The Bells im SJSS-Konzert wieder einen kleinen Solopart übernehmen durfte. Ich bin gespannt, ob wir es hier womöglich mit einem Solisten der neuesten Generation zu tun bekommen.

O Lord Support Us
Das Gebet stammt vom 1890 verstorbenen und 2019 heiliggesprochenen John Henry Kardinal Newman, ein über 130 Jahre alter Gebetstext also. Aus einem alten Gebet eine moderne musikalische Interpretation für einen Chor zu entwickeln stelle ich mir extrem anspruchsvoll vor. Das hieraus entstandene Stück ist es eine recht sonderliche Mischung aus Gebet und Gesang, die mich vermutlich gerade deswegen mit den ersten Tönen in seinen Bann zog. Robert gelingt es dann auch noch, der zweiten Strophe eine zusätzliche musikalische Richtung zu geben, absolut beeindruckend! Dominik leistet hier als Solist wieder extrem gute Arbeit und hier hätte ich mir keine passendere Stimme wünschen können.

Sacris Solemnis
Nach Vespera die nächste Neuvertonung vom Album Luminosa. Es hat mich wahnsinnig gefreut im Booklet zu sehen, dass Freddie hier die Soloparts am Anfang und Ende übernommen hat. Mich hatte seine kurze Darbeitung von Noël Nouvelet im Dezember 2020 bereits sehr begeistert – und auch diesmal wurde ich beim Hören nicht enttäuscht! Seine Stimme würde ich als gradlinig und zugleich gefühlvoll bezeichnen, die Aussprache des Textes ist sehr präzise und man hat den Eindruck, er sei sich stets voll bewusst, was er dort singt. Für mich stellt Freddie, den wir zukünftig hoffentlich häufiger hören werden, eine wunderbare Ergänzung im Solisten-Repertoire von LIBERA dar. Ich gebe zu, etwas vermisst habe ich die sparsame Begleitung von Schlaginstrumenten der alten Fassung. Andererseits haben wir so eine Variante vor uns, die nochmals stärker von den Stimmen lebt. Schön, zukünftig auf beides zurückreifen zu können.

Deep Peace (Gaelic blessing)
Zwei Solisten mit völlig unterschiedlichen Stimmen singen dieselben Zeilen eines so besinnlichen, friedvollen Songs, das ist doch gleich doppelt schön! Von allen Luca-Solos auf dem Alben gefällt mir dieses hier am besten. Ich mag die kleinen Pausen, die er nach „Deep Peace“ zwischen den Wörtern einbaut. Ein längeres Solo von Neo habe ich mir sehr gewünscht, nachdem er bereits im Online-Konzert beim selben Song zumindest eine Zeile singen durfte. Nun hat es – vermutlich gerade noch rechtzeitig – tatsächlich geklappt. Es ist fast, als sei das Lied für seine Stimme geschrieben worden. In den Sinn kam mir noch, wie es klingen würde, wenn Luca und Neo jeweils abwechselnd eine Zeile singen würden.

Nunc Dimittis
Ein sehr ruhiges Lied ohne ausgesprochene Höhepunkte, das bei mir nicht wirklich zünden möchte. Ich freue mich jedoch für Tadhg, dass er nochmal stark als Solist eingebunden wird – wie wir wissen, ist seine Zeit als Sopranist ja nun verstrichen.

Home
Ich hätte nicht gedacht, dass ich es jemals schreiben würde (und es soll keinesfalls so verstanden werde, dass ich ihn nicht gerne höre, denn das Gegenteil ist der Fall), aber trotzdem: Ach Mensch, wieso denn schon wieder Luca?? Das Lied kennt man ja bereits vom Album Hope und ich konnte im Vergleich keine großen Unterschiede feststellen, insofern handelt es sich um eine gute Neuvertonung. Was ich jedoch festgestellt habe: Mir hat Ciaran Bradbury-Hickey für diesen Song tatsächlich deutlich besser gefallen, denn er schien mir stärker präsent zu sein. Er dürfte bei der Aufnahme ja vermutlich ca. 14 gewesen sein, Luca hingegen ca. 11. Bei diesem Lied funktioniert eine etwas reifere Stimme für mich besser, glaube ich. Ich lege mich fest: aus einem Gefühl heraus hätte ich für diesen Song gerne Oliver WR gehabt!

Lux Aeterna
Meine Einschätzung zu diesem Lied möchte ich gerne noch etwas zurückhalten. Es handelt sich um das letzte Lied vom letzten Album unter Begleitung von Robert. Das Lied ist sehr lang und sehr komplex. Wir hören Oliver WR als Solisten, womit einer meiner sehnlichsten Solisten-Wünsche in Erfüllung gegangen ist. Es ist einfach ein sehr besonderes Lied, welches ich erst einmal in voller Länge gehört habe und welches ich noch eine Weile als besonderen Schatz hüten möchte, den man sich nur in besonderen Momenten anschaut (oder hier: anhört) und dem man mit ein paar Rezensionszeilen nicht gerecht werden kann. Womöglich ergibt sich ja die Gelegenheit, dieses Lied einmal separat zu besprechen. Ich würde mich freuen!
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Re: Album "if" (2021)

Beitragvon Manuel » Mittwoch 27. Oktober 2021, 18:32

Ohje, mawi, ich sehe gerade, dass du scheinbar nicht geschaut hast, wer die jeweiligen Solisten sind. Hätte ich meine Einschätzung als Spoiler markieren sollen? :sos Machst du es immer so, dir die neuen Lieder ohne solche Informationen erstmalig anzuhören?
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Re: Album "if" (2021)

Beitragvon mawi » Mittwoch 27. Oktober 2021, 22:01

Manuel hat geschrieben:Ohje, mawi, ich sehe gerade, dass du scheinbar nicht geschaut hast, wer die jeweiligen Solisten sind. Hätte ich meine Einschätzung als Spoiler markieren sollen? :sos Machst du es immer so, dir die neuen Lieder ohne solche Informationen erstmalig anzuhören?


Nein nein, mir liegen nur schlicht und einfach die Informationen noch nicht vor. Bei der Gelegenheit fand ich es dann aber doch ganz interessant die Lieder weitestgehend ohne Kenntnis der Namen der Solisten zu hören. Und da es nun schon wieder fast ein Jahr her ist, dass man die "aktuellen" Stimmen hören konnte, ist es auch manchmal schwierig einzuschätzen, wie sich Stimmen verändert haben können. Und wir wissen bei einigen Liedern nicht, ob sie in diesem oder im letzten Jahr aufgenommen wurden. Bei so vielen Unwägbarkeiten liege ich dann mit meinen Vermutungen auch mal daneben. :oops:

Bei der Gelegenheit aber schon einmal vielen Dank für deine ersten Eindrücke zur CD. :tu Ich finde es interessant, wie sie sich an manchen Stellen gleichen, an anderen wieder stärker unterscheiden und welche Momente einem besonders wichtig sind und gewisse Emotionen auslösen. Noch möchte ich aber gar nicht auf Details eingehen, das kommt dann aber sicher in den nächsten Tagen.
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Re: Album "if" (2021)

Beitragvon Manuel » Freitag 29. Oktober 2021, 17:38

mawi hat geschrieben: Nun habe ich mich entschlossen in der Reihenfolge der CD zu bleiben, auch um die Wirkung der Lieder im Gesamten beschreiben zu können.


Danke für deine Eindrücke, mawi, das Lesen hat sehr viel Spaß gemacht! Und ich dachte, bei mir wäre schon viel Text zusammengekommen… Ich war einmal so frei, zur besseren Übersicht bei meinen Zitaten jeweils den betreffende Liedtitel mit anzugeben.

mawi hat geschrieben: Once an Angel
Zu Victor gesellen sich im Refrain und in der zweiten Hälfte der zweiten Strophe weitere Stimmen die sich zum Ende des Liedes verstärken und gerade dort, da sie lauter sind, etwas anstrengend klingen, auch da sich die Streicher in dem Moment ebenfalls in den gleichen Tonhöhen bewegen.


Du hast völlig recht! Auch für meine Ohren klingen diese Passagen etwas anstrengend und ich denke, es liegt genau an dem von dir geschilderten Umstand. Man hätte es (für mich) nicht unbedingt auf die Spitze treiben müssen, vielleicht gerade, weil das Lied ansonsten eher ruhig ist.

mawi hat geschrieben: Cum Dederit
Anders als in vielen anderen Liedern ist es bei Cum Dederit nie vorhersehbar wie es weitergeht, ob das nächste Stück des Liedes eine Weiterführung des soeben gehörten sein wird, oder in eine andere Richtung geht, ob die kleine vom Orchester gespielte Melodie einen in den folgenden Part mitnimmt, oder dann doch etwas anderes kommt.


Ich kannte das Lied vorher zugegebenermaßen nicht und habe mir auch nach Bekanntgabe des Titels keine anderen Versionen davon angehört. Ich stimme dir zu, dass das Lied für den ungeübten Hörer einen sehr unvorhersehbaren Verlauf nimmt, Dominiks Gesang wirkt auf mich fast ein wenig improvisiert (war es natürlich nicht).
Was ich übrigens vergessen hatte in meinem Beitrag zu erwähnen: dieses kurze Schwingen in der Stimme von Dominik ca. bei Minute 3:35 ist einfach so schön anzuhören.

mawi hat geschrieben: Total Praise im Anschluss ist ein ziemlicher Kontrast und meine Begeisterung für dieses Lied hielt sich von Anfang an in Grenzen. Auf „If“ ist es nun erstmals als echte Studioversion zu hören. Oder doch nicht? Aber ich finde es weiterhin recht anstrengend. Die instrumentale Begleitung fällt recht dezent aus, der Gesang von LIBERA hat eine ungewöhnliche „Schärfe“ und in der Kombination „alle Stimmen, hoch und laut“ wirkt es für mich einfach nur zu schrill. Daran ändert auch das harmonisch beginnende Amen nichts, wenn die letzten Töne einen zur Fernbedienung greifen lassen.


Nachdem ich den Song mit deinen Zeilen vor Augen hierzu noch einmal gehört habe, verstehe ich genau was du meinst. Hätten wir nur den Gesang des Chores, würde ich es vermutlich sehr ähnlich empfinden. Für mich holen es die Soloparts in den unterschiedlichen Tonhöhen und die in den hohen Tönen noch weiter nach oben „ausbrechenden“ einzelnen Stimmen wieder raus, denn gerade das gefällt mir immer besonders gut.

mawi hat geschrieben: Vespera wurde ja gerade erst von Aled Jones mit LIBERA neu aufgelegt und bereits vor zwanzig Jahren erschien Vespera von LIBERA und Aled Jones in nicht allzu großen Abstand, wenn auch in anderer Reihenfolge.


Oh, gut dass du es erwähnst. Das habe ich nur am Rande mitbekommen und schon wieder vergessen. Dann kann man ja bei Vespera auf dem neuen Album nicht mehr unbedingt von der ersten Neuauflage seit "Luminosa" sprechen.

mawi hat geschrieben: Sacris Solemnis
Der Gesang ist stärker als das Instrumental, so dass die Stimmen viel deutlicher zu hören sind.


Da sprichst du einen interessanten Punkt an. Ich habe bei diesem Album den grundsätzlichen Eindruck, dass die Stimmen deutlich in den Vordergrund gestellt werden. Gerade bei Neuauflagen wie Sacris Solemnis oder Vespera ist es durch die Vergleichsmöglichkeiten offensichtlich, aber auch bei neueren Stücken wie Cum Dederit oder If sind es ausschließlich die Stimmen, die das Lied tragen. Vielleicht hat hier ein Stück weit eine Besinnung auf das Kernelement des Chores – seine Stimmen – stattgefunden. Ich persönliche höre auch einen gezielten, unterstützenden Instrumenteneinsatz sehr gerne und kann mich aktuell noch nicht festlegen, ob ich mir wünschen würde, dass dieser „Trend“ sich fortsetzt.

mawi hat geschrieben: Deep Peace
Aktuell kenne ich die Namen der Solisten noch nicht (beim ersten würde ich auf Luca tippen), aber bei dem zweiten hatte ich das Gefühl, dass er seine Stimme noch nicht richtig geölt hatte. War es etwa Victor?


Spannend, wie unterschiedlich die Wahrnehmung teilweise sein kann. Aber irgendwie kann ich es auch nachvollziehen, Neos Stimme klingt im Kontrast zu Luca erst einmal sehr anders, ungewöhnlicher, recht voll und kräftig, dann aber doch auch etwas rau. Dadurch, dass ich vorher gesehen habe, welche Solisten beteiligt sind, war ich vielleicht etwas besser auf das eingestellt, was uns stimmlich erwarten würde. :mrgreen:

mawi hat geschrieben: Nun Dimittis
An einer Stelle glaubte ich den Klang einer Trompete zu hören.


Ich habe es gerade nochmal gehört und bei ca. Minute 1:03 einen recht ungewöhnlichen Klang festgestellt, den ich vorher nicht realisiert hatte und der da für meine Empfindung irgendwie nicht so richtig hingehören mag. Meinst du das?

Ich merke übrigens, dass mir das Lied zunehmend besser gefällt. Auch kommt es mir so vor, als ob ich die etwas tieferen, sanfteren Töne sehr viel lieber von Tadhg höre als die hohen Töne, dann gefällt es mir sogar gut. Wobei ich nicht sicher bin, ob dann teils nicht vielleicht doch Dominik singt - er hält sich für seine Verhältnisse hier ja etwas zurück.

mawi hat geschrieben: Ein Requiem besteht aus sieben Teilen bzw. Liedern und schließt mit dem Lux Aeterna ab. Zählen wir die letzten sieben Lieder ab, dann würde es bei Vespera beginnen.


Spannende Theorie, das sollten wir vielleicht noch einmal genauer ergründen! :tu
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Re: Album "if" (2021)

Beitragvon Filiarheni » Samstag 30. Oktober 2021, 10:55

Ich wollte nur kurz Bescheid geben, dass ich hier erst mal nix lese, weil sich bei mir mittlerweile so viele Gedanken angesammelt haben, dass es doch auf eine Review hinausläuft, ich aber noch nach der Zeit dafür suche. :sos

Bei dieser Gelegenheit Dank an mawi für das Vorab-Weihnachtsgeschenk in Form neuer Smileys. Die animierten sind wegen der Unruhe und der Aufmerksamkeit, die sie auf sich ziehen, nicht so meins. Daran, dass ich oben doch einen verwendet habe, seht ihr meine Verzweiflung ... :think :lol: Ansonsten finde ich die Aufstockung super. Besonders einen Denksmiley hatte ich immer vermisst. :)
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