Wie angekündigt möchte ich einmal die Frage in den Raum stellen, wie ihr im allgemeinen Musik hört.
Was mich interessiert (und euch vielleicht auch) ist,
- hört ihr mehr zu Hause oder unterwegs?
- nehmt ihr euch Zeit für die Musik, oder läuft die häufig nebenbei?
- welche Medien benutzt ihr?
- welche technische Ausrüstung steht euch zur Verfügung?
Jeder hat andere Ansprüche, bei jedem funktioniert der Alltag anders und auch die finanziellen Mittel sind sicher nicht bei allen gleich.
So kenne ich zum Beispiel jemanden (auch öfter mal bei Libera-Konzerten zu finden), der Musik über den Fernseher oder kleine PC-Lautsprecher hört und damit völlig zufrieden ist.
Das ist bei mir wieder etwas anders. Ich versuche seit einiger Zeit mit vertretbarem Aufwand das Klangbild zu optimieren. Manchmal mit ungeahnten Folgen.
Ich fange dann also mal bei mir an und gehe einige (viele) Jahre zurück.
In meiner letzten Wohnung (als ich noch in meiner Heimatstadt wohnte) musste ich gleich zwei Zimmer beschallen. Somit stand im Wohnzimmer der Hauptfernseher mit Stereoanlage und 5.1 Lautsprechersystem, wobei vier Regallautsprecher, ein Center und ein Subwoofer zusammenspielen sollten. Ehrlich gesagt, so richtig zufrieden war ich mit dem System nicht.
Meistens habe ich mich ohnehin im "Arbeitszimmer" aufgehalten. Hier hatte ich eine kleine Kompaktanlage hinter mir stehen und ich dachte eine Zeit lang, dass ich damit zufrieden sein könnte. Bis ich irgendwann das Gefühl hatte, dass da nicht wirklich etwas rauskommt. Ich erwarb daraufhin gebraucht ein paar Bausteine der TEAC 500er-Serie (die fand ich einfach schick) und ein Paar Standlautsprecher von JBL. Zu der Zeit gehörte Libera schon zu meiner Musik und als ich die Lautsprecher angeschlossen hatte merkte ich, was der Verkäufer damit gemeint hatte, dass die Lautsprecher gerade für hohe Tonlagen gut geeignet sind. Er selber hat japanische Popmusik gehört. Das erste Lied, das ich mit den Lautsprechern hörte war Song of Life und ich hatte plötzlich das Gefühl, dass Ralph persönlich im Zimmer steht.
In meiner jetzigen Wohnung muss nur noch ein Zimmer beschallt werden und so baute ich erst einmal nur ein 2.0-System auf. Bis ich dann, angestachelt durch einen Kollegen, mich auf die Suche nach neuen Komponenten machte. Aber nicht nur das, mein alter Heimkinoverstärker hatte kein HDMI und es wuchs auch der Wunsch, auf Dolby-Surround umzustellen.
Nach einigen Hörtests konnte ich meine alten Denon-Komponenten endlich ersetzen, einige Zeit später (letztes Jahr) musste dann auch noch mein alter Plattenspieler von Technics weichen (nicht das Kultmodell).
Für den Klang verantwortlich zeichnen sich also aktuell:
Cambridge Audio CXR200 (Heimkino-Verstärker)
Cambdrige Audio CXU (BluRay-Player / CD-Player)
Cambridge Audio Alva TT (Plattenspieler)
JBL Studio L890 (Standlautsprecher)
JBL Studio LC1 (Center)
Focal Chorus 706S (Regallautsprecher, als Surroundboxen eingesetzt)
Was die Lautsprecher betrifft, so habe ich tatsächlich nur ein 7.0-System, also Surroundsound ohne Subwoofer. Den benötige ich allerdings nicht, da die JBL-Standboxen reichlich Bass liefern und mehr wirklich nicht von Nöten ist. Ein herausstechendes Merkmal der Boxen, und das ist mit dem neuen Vertärker noch wirksamer geworden, ist der sehr natürliche Klang. So natürlich, dass ich beim Fernsehschauen immer wieder durch Geräusche aufgeschreckt werde, die ich als real im Raum befindlich erachte, in Wirklichkeit aber aus den Lautsprechern kommen.
Wie ihr seht bin ich halbwegs analog unterwegs. Musik gibt es in erster Linie auf CD, inzwischen auch immer häufiger wieder auf Vinyl (aus meiner Jugend habe ich auch noch eine Sammlung) und bislang nur am Rande hörte ich auch Musik vom Rechner. Aus Bequemlichkeit und auch, weil man mal so einiges durcheinander hören kann. Hier lernte ich itunes kennen und lieben, nur leider verdarb mir Apple auch bald wieder den Spaß.
Aber wenn man Musik schon einmal auf dem Rechner hat, dann kann man ja auch ein mobiles Gerät damit bestücken. So folgte ein ipod, der mich auf einigen Reisen begleitet hat und heute noch als Wecker seine Dienste tut.
Mit meinem ersten Smartphone (Samung S4 mini) hielt ich es dann nicht mehr für nötig zwei Geräte mitzunehmen und so landete die Musik auf dem Smartphone. Bis ich mir etwas bessere in-Ear Kopfhörer kaufte (Überraschung, von Cambridge Audio), die Musik dafür aber plötzlich schlechter klang. War nicht Schuld der Kopfhörer, denn nach Kauf eines kleinen mobilen HighRes-Players von Sony war wieder alle in Ordnung. Das Smartphone konnte ich nun endlich auch gegen ein aktuelleres und größeres austauschen.
Durch den neuen mobilen Player war ich nun bei HighRes-Audio gelandet und es dauerte eine Weile, bis ich so ansatzweise verstand was das eigentlich bedeutet. CD ist noch kein HighRes, bietet aber bereits ein Vielfaches an Informationen gegenüber MP3.
Ein paar Alben habe ich inzwischen als echte HighRes-Alben erstanden (auch von Libera) und es stand für mich noch die Frage im Raum, wie ich diese denn möglichst ohne Verluste zum Verstärker bekomme. Denn tatsächlich hatte ich nur die qualitativ schlechteste Lösung genutzt, ein billiges Chinch-Kabel, das den Ton über den Audioausgang des Mainboards ausgibt.
Zusätzlich erfreute mich die Musikverwaltungssoftware von Sony nicht wirklich, dafür aber eine Software, die ich mir testweise aufgrund verlockender Berichte installiert hatte. Und weil es erst in der Kombination so richtig Spaß macht kam dann ein Streaming-Abo dazu, was ich eigentlich immer ausgeschlossen habe.
Für die qualitativ hochwertige Datenübertragung zeichnet sich nun neuerdings der DACmagic 200 von Cambridge Audio verantwortlich, die Musikverwaltung übernimmt die Software ROON und als Streamingdienst ist TIDAL verknüpft.
Das Interessante an dieser Kombination ist, dass durch viele Verknüpfungen schnell immer wieder neue Informationen gefunden werden können. ROON greift auf eine Datenbank zurück, die viele Informationen über Interpreten, Komponisten, Musiker und andere Beteiligte enthält. Durch einen Klick auf eine Namen sieht man schnell, woran diese Person beteiligt ist oder welche Werke zu seiner eigenen Diskografie gehören. Nur stimmt nicht immer alles und bei Namensgleichheiten gibt es schnell Überschneidungen.
Für mich aber ist das genau richtig, zumal man, zumindest in der eigenen Bibliothek, vieles editieren und anpassen kann. So lasse ich also inzwischen immer häufiger den CD-Player aus und höre über den PC.
Radio kommt bei mir seit Jahren praktisch gar nicht mehr vor, zu sehr stört mich das ständige Gequassel und noch mehr die Selbstbeweihräucherung der Sender. Dabei bin ich ja früher gerade über das Radio auf Musik aufmerksam geworden. So kann sich das ändern.
Und wie sieht es bei euch aus?
PS: wenn ihr das Gefühl habt, dass ich ziemlich viele Geräte von Cambridge habe, dann trügt es euch nicht. Als ich mich vor einigen Jahren mit dem Thema Neuanschaffung beschäftigte fiel mir der Hersteller durch ein ansprechendes Produktdesign und überzeugende Ausstattung, das Ganze zu einem angemessenen Preis (auch wenn die Geräte nicht billig sind). Seitdem schaue ich, wenn ich etwas benötige, ob Cambridge ein entsprechendes Produkt anbietet und wenn es mich überzeugt kaufe ich es gerne. Noch dazu hat die Firma ihren Sitz in London, genauer in Southwark. Moment, Southwark? Da war doch was. Richtig, mein erstes Libera-Konzert. So schließt sich der Kreis.