Das war schon wieder ein ganz unglaublich schönes Konzert! Habe ich etwas anderes erwartet? Nnnein, nur ... nachdem London so perfekt war, hatte ich gedacht, dass ich beim nächsten Mal lieber die Erwartungen runterschraube. Das war aber gar nicht nötig, was für ein tolles Glück!
Diesmal schreibe ich keinen umfassenden Bericht über die einzelnen Lieder. Denn ich habe momentan das Gefühl, mich in einer Art Zwischenstadium zu befinden. Bei den ersten beiden Konzerten war ja wirklich alles neu als Live-Erlebnis. Da geht man dann ggf. mehr auf die Lieder an sich ein und weniger auf deren Vorführung im Konzert. Andererseits habe ich wiederum zu wenig Erfahrung, um richtig vergleichen, eine Entwicklung beurteilen zu können.
Deswegen drehe ich die Reihenfolge um und schreibe schon mal die Ergänzungen zu dem noch zu erwartenden Bericht von mawi.
Dafür gibt es noch ein paar Dinge außen um das Konzert herum.
Zunächst der Tatort. Was für eine wundervolle Kathedrale! Ely Cathedral, ich konnte mich kaum von ihr trennen. Wie viel Zeit ich an diesem Wochenende mit ihr verbracht habe, weiß ich nicht, aber es war sehr viel. Sie ist unbedingt sehenswert! Natürlich habe ich als Kölnerin bei einer Kathedrale dieser Größe den Kölner Dom vor Augen. Alle Kölner lieben ihren Dom, das ist wahr. Aber ... hm ... die Kathedrale in Ely ist schon sehr besonders: Sie ist, wie mawi schon sagte, mächtig, sie ist sogar von Cambridge aus zu sehen, um sie sammelt sich das so kleine Städtchen Ely. Und dann kommt man sich auf der einen Seite von ihr vor wie auf dem Land! Hügelige Wiesen, riesige Bäume, blühende Bäume, mit Holzlatten eingezäunte Weiden mit Kühen, tatsächlich Landgeruch
und direkt dahinter die dominierende Kathedrale. Dann das Innere: So enorm groß sie auch ist, innen wirkt sie hell, transparent und leicht durch die vielen Bögen in verschiedenen Höhen, die filigranen Konstruktionen, ganz viele wunderschöne Kirchenfenster, eine hohe Kuppel usw. Sie macht einen fröhlich. Da ist nichts Monströses, Düsteres, Schweres. Absolut beeindruckendes und schönes Bauwerk in toller Umgebung!
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Man darf übrigens nicht mehr mit Taschen oder Rucksäcken auf die Türme (nur mit Führung zu besteigen), seitdem vor einiger Zeit zwei Leute mit Rucksäcken harmlos an der Führung teilnahmen und, oben angekommen, den Weg nach unten auf die etwas unkonventionellere Weise per Fallschirm antraten.
Ich hatte von fan_de_LoK den Hinweis erhalten, nicht später als 14:00 Uhr vor Ort zu sein, da Libera wahrscheinlich etwa um diese Zeit eintreffen würde. Und in der Tat: Um 14:10 hieß es "Mayday", der Libera-Bus fuhr durch die kleine Einbahnstraße vor der Kathedrale an uns vorbei und hielt in einer Parkbucht. Die Jungs stiegen aus und waren anscheinend ganz heiß auf ihr Konzert, denn sie versuchten umgehend, den direktesten Weg zur Kirche zu nehmen - nämlich den über die Kirchenmauer. Luftlinie gewissermaßen. Wenn ein paar damit anfangen, kann man sich vorstellen, was die anderen tun. Nachdem sich ausreichend viele davon überzeugt hatten, dass die Mauer zu hoch war, gaben sie sich mit dem banalen Bürgersteig zufrieden, und das war auch weise, denn sie gingen ja zunächst gar nicht in die Kathedrale, sondern in ein dazugehöriges Gebäude auf der anderen Seite.
Da klar war, dass es nachmittags einen öffentlichen Soundcheck gibt, freuten wir uns schon auf zwei Konzerte. sozusagen two-in-one. So war es dann nicht, aber es waren eine ganze Reihe vollständig gesungener Lieder, darunter zu meiner größten Freude
Angele Dei (herrliches Stück),
Dies Irae, das nun über eine sehr schöne Einleitung verfügt und nicht mehr so plötzlich beginnt wie die Version der CD "Libera", und
Sanctus. Bei Letzterem ging ein Teil schief, da traf eine kleine Gruppe ihre Töne nicht. Die wurde dann auch von Robert noch mal herausgegriffen, und es klappte dann sofort wie auch nachher im Konzert. War schön, doch mal ein
bisschen Proben zu erleben.
Es war übrigens nichts abgesperrt. Man muss Eintritt zahlen, um in die Kirche zu kommen, aber dann konnte man sich überall frei bewegen. Das war möglicherweise wohlkalkulierte Absicht, denn viele setzten sich und hörten zu, und auf diese Weise kam abends vielleicht, ich habe es mir nicht angesehen, doch noch mehr Publikum zusammen, als es ursprünglich aussah. Für mich steht jedenfalls fest, dass ich, hätte ich nie von Libera gehört und wäre in den Soundcheck geplatzt, abends in das Konzert
gerannt wäre!
Vor dem Konzert ging ich noch mal ums Eckchen, und da hatte ich auf einmal eine Frau neben mir, die auch dahin wollte und den Weg nicht kannte. Also nahm ich sie mit und fragte sie unterwegs, wie lange sie Libera schon kennt. Sie lächelte lustig und sagte: "I'm Gregor's mum." (Jetzt hat die dämliche Autokorrektur tatsächlich "I'm Gregor's nun" daraus gemacht. War wohl ein bisschen viel Kathedralenvokabular heute.) Ich sagte ihr, dass das sehr "special" für mich sei, und darüber freute sie sich. Gern hätte ich ihr noch ein hochverdientes Kompliment über Gregor gemacht, hatte aber leider keine Möglichkeit mehr dazu.
Und dann das Konzert, herbeigesehnt und doch am liebsten immer weiter hinausgezögert, damit man es immer weiter noch in voller Länge vor sich hat. Ich saß relativ weit außen rechts in der ersten Reihe, und es war der perfekte Platz für mich. Dadurch konnte ich die Bühne sehr gut sehen, Roberts Dirigat sowie das, was sich rechts neben der Bühne abspielte. Das Orchester war wieder (üblich?) auf die beiden Seiten der Bühne verteilt, bei uns waren Tasten- und Blasinstrumente (Flöte, Oboe (wenn ich mich recht entsinne, hat der Oboist bei
Smile Blockflöte gespielt, kann mich aber täuschen), Klarinette, Horn, Klavier, Keyboard), auf der anderen Seite Streicher und Schlaginstrumente. Vielleicht war es manchem Zuhörer in diesem Platzbereich zu viel, die Instrumente entsprechend laut zu hören. Aber ich habe mich sehr gefreut, sie so gut sehen zu können, und so konnte ich auch ihre Parts einmal ganz deutlich und dabei viele Details hören, die sonst gar nicht so wahrzunehmen sind. Das klanglich ausbalancierte Soll/Endergebnis gibt mir die CD. Die Instrumente haben den Chor aber nicht überlagert, falls das jetzt jemand befürchtet.
Den Einzug von der rechten Seite her konnte ich von meinem Platz aus bestens mit verfolgen Die Jungs sammelten sich hinter einer vergitterten Tür. Bei ihnen war jemand mit Kopfhörern, der sich ... ja was? ... mit der Technik verständigte oder mit demjenigen auf der anderen Seite, da zwischen beiden keine Sichtverbindung bestand? Jedenfalls gab die Person den Kindern den Start frei, sie kamen von beiden Seiten gleichzeitig herein und trafen sich auf der Bühne. Die zweite Hälfte begann etwas verzögert, die Jungen standen und standen hinter der Tür und durften nicht los; fragende Blicke und durchaus Unruhe bei den Instrumentalisten. Woran es gelegen hat, keine Ahnung. Aber zurück, glücklicherweise sind wir ja noch am Beginn des Konzerts.
Vor dem ersten Lied gab es eine kurze Ansprache sowie die übliche Bandansage von wegen Filmen usw. verboten. Diese Zeit (oder war das während des Vorspiels zum ersten Lied?) wurde von einem kleinen Jungen in der hinteren Reihe - wenn ich mich bei Libera Passion richtig informiert habe, war es Luke Jelley - dazu genutzt, seine Garderobe zu ordnen. Es handelte sich um den Kampf gegen einen zu kurzen Robenärmel. Mit unglücklichem Gesicht versuchte er unaufhörlich, den rechten Robenärmel, der in der Mitte des Unterarms endete, sodass der Hemdenärmel sichtbar war, bis ganz nach unten zu ziehen. Eine widrige Angelegenheit, und der arme Kerl hatte richtig zu tun. Aber er war sofort da wie eine Eins, als das erste Lied,
San Damiano, begann, auch ohne erfolgreich gewesen zu sein. Später habe ich nicht mehr darauf geachtet. Ich kann hier also leider nicht mit einem Happy End dienen, aber gut möglich, dass es eins gab.
War es
Sanctus? Jedenfalls war in einem der ersten Lieder etwas im Chorklang merkwürdig. Als das Lied zu Ende war, wurde Taichi, der günstigerweise ganz rechts stand, von der Bühne geholt und in einer Ecke daneben komplett neu verkabelt, also richtig Kabel raus aus der Robe ... hat wirklich viel Interessantes geboten, dieser Sitzplatz. Von Technik habe ich keine Ahnung, aber vielleicht kann mir jemand beantworten, ob jedes Kind, das ein Mikrofon hat, individuell von der Technik angesprochen werden kann, d. h.: Wenn ein Mikrofon bei einem Jungen, der mitten im Chor steht, ausfällt, muss dann jemand die Bühne betreten und ihn holen oder kann er über sein Knöpfchen im Ohr von der Technik herausgebeten werden? Taichi konnte man ja noch recht dezent da wegholen und wieder raufschieben. Höchst professionell!
Mein unangefochtener Höhepunkt an diesem Abend war
Angele Dei. Das ist ja so ein schönes Lied! Das war ganz und gar Libera-Stück, so wie ich es mir vorstelle und wie ich Libera damals verfallen bin, dieses Lied hätte als Einstiegsdroge gereicht, ganz charakteristisch: mystisch, ruhig und dann aufblühend, zweisprachig (wenn auch nur minimal) und mehr. Ich habe das Lied nicht gehört, sondern nur und nur genossen. Es löste buchstäblich eine Gänsehaut die andere ab, und das sind nun mal die genussvollsten Momente beim Musikhören.
Völlig fasziniert war ich von dem Solisten, Rocco. Wie alt ist er? Zehn erst? Hoffentlich, denn dann hat er noch eine lange Libera-Zukunft vor sich. Er hat eine auffallend schöne Stimme, klang vielleicht noch ein bisschen schüchtern, hatte aber gar keinen Grund dafür. Seine Intonation war blitzsauber, und es hat mich sehr beeindruckt, wie sicher und exakt er auch die höchsten Töne traf! Bitte mach so weiter, Rocco, und bleib Libera erhalten, solange es geht, ich freue mich auf deine weitere Entwicklung!
Danach traten zwei Jungen vor und hielten eine Ansprache. Der eine fing an, dann war der andere, Victor, dran. Sendepause. Wie war mein Text? Blackout. Es ratterte sichtbar. Dann kam mit verlegenem Lächeln ein zögerndes: "My name is Victor." Das war richtig, und ab da lief es. Ich liebe ja die kleinen Pannen bzw. Ruckeleien, die machen ein Live-Konzert so unverwechselbar. Es lebt. Und er hat ja auch die nötige Zeit bekommen, sich zu erinnern, ohne dass jemand vorschnell sichtbar eingriff. Fand ich gut.
Angel. Solo von Camden, der auch eine wunderbare Stimme hat, leider mit Hauch. Den empfinde ich durchaus als einschränkend. Wenn er den noch wegbekommen könnte, dann ... wow! Ich würde wahrscheinlich umfallen und nie wieder aufstehen. Camdens Stimme unterscheidet sich von denen aller anderen aktuellen Solisten, sie hat für mich etwas Besonderes, Interessantes. Ich kann nur versuchen zu beschreiben, was ich meine. Sie hat so ein Strahlen, eine gewisse leuchtende Tiefe, die keine der anderen hat, auch wenn deren Töne in ihrer Form noch so vollkommen sind. Zwischendurch habe ich die Augen geschlossen, um Camdens Stimme ganz auf mich wirken lassen zu können. Gänsehaut - von seiner Stimme!
Stellvertretend für alle anderen Lieder möchte ich mich bei bei diesem Lied auch endlich einmal der Lichttechnik widmen. Denn diesmal war ich erstmals in der Lage, sie zu würdigen. Bisher hatte ich nie richtig darauf geachtet, ich war immer ganz vom Chor mit Beschlag belegt. Diesmal ging es schon - man entwickelt sich offenbar weiter - ich sah bewusst hin, und das war gut, weil die Wirkung in dieser Kathedrale extrem beeindruckend war. Beim Übergang von Camdens zweiter Strophe zum Refrain steigerte sich die Musik und mit ihr das Licht: Der hintere und obere Bereich der Kathedrale wurden jetzt mit ausgeleuchtet; das Lied bekam eine musikalische Dimension, der eben auch räumlich entsprochen wurde. Das muss von der Plätzen am Mittelgang aus unschlagbar ausgesehen haben. Auch bei anderen Liedern kam das vor - ach, hätte man dieses Konzert in Ely Cathedral nur auf DVD gebannt!!!
Ausdrücklich lobend erwähnen möchte ich auch einmal, dass das Licht bei Libera überhaupt hervorragend eingesetzt wird Es führt kein Eigenleben, es lenkt nicht von der Musik ab, sondern tut genau das, was es soll: Es unterstützt und verstärkt die Wirkung der Musik. Toll gemacht und in diesem Fall die Raumverhältnisse der Kathedrale optimal genutzt!
Salva Me kann von mir aus ewig im Programm bleiben. Immer wieder ein klasse Stück, das so gut wie niemals von mir "geskippt" wird. Das Lied hat so viel Schwung, so viel positive Energie, geht voller Spannung immer weiter auf den Höhepunkt zu - es wird mir nie zu viel. Diesmal wurden die Salvas von Taichi gesungen, das war auch in Ordnung, aber Gabe gefällt mir weit besser. Heimlich habe ich den Wechsel bedauert. Den Vergleich zu Vallendar muss ich ziehen. Damals konnte ich nicht fassen, was Gabe da tatsächlich live ablieferte: wie mühelos und absolut lupenrein er diese Töne sang, allesamt wunderschön rund. Sensationell, ehrlich. (Ich
untertreibe.)
Die Kinder waren meistens ernst und konzentriert. Aber es gibt zwei Ausnahmen: Taichi, der ja immer voller Begeisterung strahlt - wenn er singt, ist der Mund so groß, dass man vom Gesicht eigentlich nur noch offenen Mund sieht und sonst nichts, süß -, und Victor, der auf mich auch immer so wirkt, als würde er es gar nicht schaffen, ernst zu gucken, selbst wenn er wollte. Er muss lächeln, er kann nicht anders, weil Singen und Auftreten solchen Spaß macht. So kommt er mir vor, das war auch in London im Dezember schon so. Aber zwischen zwei Liedern sah ich plötzlich ganz viele von ihnen lächeln. Oh, dachte ich, was gab es denn grade so Lustiges? Habe ich wieder nicht mitbekommen und muss nachher jemanden fragen. Dann begann
Smile, und ich musste nachher niemanden mehr fragen. War sicher eine ausdrückliche Anweisung gewesen, die man auch recht schnell wieder vergaß ...
Smile hat bei mir kaum Chancen. Natürlich ist der Libera-Stil gelungen, sie haben es schön gesungen - normal. Ich mag halt das Lied nicht gern. Aber Gabes Solo konnte ich natürlich trotzdem genießen, er ist ein exzellenter Sänger und Solist!
Nach dem Lied kam noch eine Ansprache von Tadgh (Aussprache übrigens "Taig", falls es jemanden interessiert), in der er sagte, es gäbe nicht viel zu lächeln für sie, denn jetzt käme das letzte Lied. Das war
Exsultate, dann kam noch ein knappes
Libera als Zugabe,
und jetzt muss man sieben Monate auf das nächste Libera-Konzert warten - zumindest in ... ähm ... Europa.
Es hat Spaß gemacht, die Jungs wiederzusehen, und Spaß, sie beim Singen zu beobachten. Gähnen muss man zwischendurch natürlich auch mal. Samuel-Francis hat allerdings einmal so lange gegähnt, dass ich fürchtete, es endet nie.
Was mir während der Konzerte jedesmal sehr gefällt, sind die Jungen in der letzten Reihe, die die tiefen Stimmen beisteuern. Sie sind alle ganz ruhig, ganz souverän, verhalten sich völlig unauffällig und überlassen den anderen Jungs die Show. Sie machen immer einen sehr guten Eindruck, wirklich erwachsen. Man merkt ihnen die viele Erfahrung an.
Da ich mich ja letztes Mal darüber beschwert hatte, dass das Publikum nicht lange genug klatschte, um auch das letzte Kind noch bei seinem Abgang von der Bühne zu begleiten: Das war diesmal beide Male (Pause, Ende) besser, wenn auch noch nicht ganz gut. Auch das Klatschen am Ende der Lieder habe ich diesmal in keinem Fall als so übereilt empfunden.
Dieses sehr gelungene Konzert war gleichzeitig von meinen dreien dasjenige, bei dem mir die Liedauswahl am wenigsten gefiel. Ersetzt hätte ich gerne (
Smile ging ja nicht, das sehe ich ein)
Sanctus,
Sacris Solemnis,
Joyful, joyful,
What A Wonderful World,
Sempiterna,
Exsultate - nicht in allen Fällen, weil ich sie weniger mag (wie könnte ich das z. B. von
Sempiterna je behaupten, ich liebe dieses Lied!), sondern weil ich gerne auch mal andere Lieder live hören würde. Aber es war auch das Konzert mit den insgesamt am besten gelungenen Soloparts. Diesmal gab es nur wenige Unebenheiten. Supergutes Konzert! Danke an alle, die Libera sind, danke an den Libera staff.
Kurz:
Bestes Lied des Abends:
Angele DeiBeste Solisten des Abends: Rocco und Gabe
Am Schluss verabschiedete man sich von einigen mit den Worten, man sehe sich im November/Dezember. 20 Stunden später war November (es stimmt wirklich, guckt mal aus dem Fenster). Allerdings befand man sich nicht in einer Kirche in England, sondern in Stansted am Flughafen, wo ich zufällig über drei Konzertbesucher aus Deutschland fiel, die parallel zu mir nach Hause flogen. Das hat irgendwie das Konzerterlebnis unerwartet noch einmal verlängert.
Übrigens war dieses Wochenende nicht nur für mich ein ganz besonderes, sondern auch für meine B&B-Gastgeberin: Am Freitagabend erhielt sie nämlich einen Heiratsantrag! Und nahm ihn am Samstag an. Sie war also an diesem Wochenende genauso high wie ich, nur aus einem anderen Grund. In der Nacht von Samstag auf Sonntag wirbelte das Konzert in meinem Kopf herum, ich konnte nicht schlafen, 3 - 4 Stunden waren es vielleicht letztlich, und ich nahm mir vor, sie am Morgen zu fragen, wie sie das in ihrer Situation schafft. Doch sie kam mir zuvor mit ihren ersten Worten morgens, sie habe in dieser Nacht fast nicht geschlafen.
Ach ja, und in ihrer Bewertung über mich (Airbnb lässt Gastgeber und Gast sich gegenseitig bewerten) steht: „I suggest that you ask her about the choir Libera she followed here.“
P.S. Cambridge + Ely = 51,4 km zu Fuß, wenn man dem Schrittzähler Glauben schenkt, den ich spaßeshalber mitgenommen hatte.
Hm, das waren besagte "Ergänzungen". Ich hätte im Ernst nicht gedacht, dass ich doch so viel zu schreiben hätte.